Atomkraftgegner bereiten sich auf die Ankunft von vier Castor-Behältern mit hochradioaktivem Abfall in Philippsburg vor. Wie die Zeit berichtet, erwarten die Aktivisten den Transport in den kommenden Tagen. Auf der Webseite antiatom.net wird von einer Dauermahnwache am Bahnhof Philippsburg gesprochen, die nach der Abfahrt des Zuges in Frankreich beginnen soll. Auch auf castor-stoppen.de ist von einer Mahnwache die Rede, die in der Güterhallenstraße neben dem Bahnhof stattfinden soll.
Der Transport der Castoren, die Abfälle aus der Wiederaufbereitung deutscher Brennelemente in Frankreich enthalten, ist vertraglich bis Ende des Jahres vorgeschrieben. Wie die Süddeutsche Zeitung am 18. November 2024 meldete, soll der Zug spätestens am Mittwoch in Frankreich abfahren und etwa 15 bis 19 Stunden bis zur deutschen Grenze benötigen. Die genaue Route, ob über Kehl, Lauterbourg/Wörth oder Forbach/Saarbrücken, ist noch unklar. Aus Sicherheitsgründen werden weder der genaue Zeitpunkt des Transports noch die Strecke offiziell bekannt gegeben. Der Transport erfolgt mit einem Zug, der mit vier speziellen Waggons für die Castor-Behälter ausgestattet ist.
Das Zwischenlager Philippsburg, in dem die Castoren eingelagert werden sollen, wurde erst kürzlich vom Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg für die Aufnahme der Behälter freigegeben, wie unter anderem Baden TV berichtet. Diese Entscheidung erfolgte im Rahmen eines Eilverfahrens. Der Bürgermeister von Philippsburg, Stefan Martus, hatte Sicherheitsbedenken geäußert und einen Eilantrag gegen die Einlagerung gestellt, der jedoch abgelehnt wurde. Wie der SWR am 9. November 2024 berichtete, sorgt sich Martus insbesondere angesichts der veränderten geopolitischen Lage um die Sicherheit des Zwischenlagers vor äußeren Einwirkungen. Die Betreibergesellschaft BGZ und die EnBW betonen hingegen die hohen Sicherheitsstandards des Zwischenlagers und der Castor-Behälter.
Die Atomkraftgegner sehen in dem Transport und der Zwischenlagerung eine Fortsetzung der Atomkraftproblematik und fordern ein schnelles Ende der Suche nach einem Endlager. Sie kritisieren, dass Philippsburg nur eine Zwischenstation für den Atommüll ist, der dort bis 2047 gelagert werden soll. Wie der Deutschlandfunk am 8. November 2024 berichtete, lehnte das Verwaltungsgericht Baden-Württemberg Eilanträge gegen den Castor-Transport ab. Die Stadt Philippsburg und mehrere Grundstückseigentümer hatten die Anträge unter anderem mit Sicherheitsbedenken begründet.
Die Diskussion um die Sicherheit des Transports und der Zwischenlagerung wird durch die aktuelle geopolitische Lage zusätzlich verschärft. Die Atomkraftgegner planen Demonstrationen in Philippsburg und Karlsruhe, um ihren Protest gegen den Atommülltransport und die ihrer Meinung nach unzureichenden Sicherheitsvorkehrungen zum Ausdruck zu bringen.
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