In Mainz hat der Prozess gegen einen 18-Jährigen begonnen, der seinen Vater ermordet haben soll. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, fand die Tat Ende Februar dieses Jahres in der gemeinsamen Wohnung in Mainz statt. Der Angeklagte war zum Tatzeitpunkt noch minderjährig.
Dem jungen Mann wird vorgeworfen, seinen 37-jährigen Vater nach einem Streit mit einem Messer getötet zu haben. Der Prozess findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, da der Angeklagte zur Tatzeit erst 17 Jahre alt war. Laut dpa soll es vor der Tat zu einer Auseinandersetzung zwischen Vater und Sohn gekommen sein, bei der der Vater den Sohn gezüchtigt und gedemütigt haben soll.
Die Tat ereignete sich am Morgen des 24. Februar 2024. Wie die Zeit berichtet, wollte der Sohn den Hund ausführen, als er von seinem Vater im Schlafzimmer zurechtgewiesen wurde. Der Vater soll den Sohn gezwungen haben, sich auszuziehen und vor ihm hinzuknien. Anschließend soll er ihm eine Hundeleine um den Hals gelegt, ihn getreten, angespuckt und aus dem Zimmer verwiesen haben.
Daraufhin soll der Sohn ein Küchenmesser geholt und mehrfach auf seinen Vater eingestochen haben. Das Opfer erlitt Verletzungen an Lunge, Zwerchfell, Leber und Oberschenkel und verstarb noch am Tatort. Der Sohn wurde kurz darauf festgenommen und befindet sich seitdem in Untersuchungshaft.
Für den Prozess sind bis Mitte Januar neun Verhandlungstage angesetzt. Die Staatsanwaltschaft wirft dem jungen Mann Mord vor. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Ähnliche Fälle von familiären Tragödien, bei denen Söhne ihre Väter getötet haben sollen, wurden in den letzten Monaten auch aus anderen Teilen Deutschlands gemeldet. So berichtete der Bayerische Rundfunk im August 2024 über einen Fall in Burgbernheim, bei dem ein 18-Jähriger seinen Vater bei einem Jagdausflug erschossen haben soll. In diesem Fall geht die Staatsanwaltschaft von Schuldunfähigkeit des Täters aus.
Auch in Dessau-Roßlau ereignete sich im Juli 2024 ein ähnlicher Fall. Wie das Landesportal Sachsen-Anhalt berichtete, soll ein 61-jähriger Mann seinen 33-jährigen Sohn nach einem Streit erschlagen haben.
Diese Fälle verdeutlichen die Komplexität und Tragweite von Gewaltverbrechen innerhalb der Familie. Die Hintergründe und Motive der Taten sind oft vielschichtig und erfordern eine sorgfältige juristische Aufarbeitung.