Bundeskanzler Olaf Scholz äußert sich weiterhin vage zu seiner möglichen Kanzlerkandidatur für die kommende Bundestagswahl. Wie die „Zeit“ berichtet, wich er in einem Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“ der direkten Frage aus, ob er unter bestimmten Umständen seine Kandidatur überdenken würde. Auf die Frage nach einer möglichen Verschlechterung der Umfragewerte antwortete er lediglich: „Die Zuverlässigkeit solcher Umfragen ist überschaubar, wie die letzte Bundestagswahl gezeigt hat, auch wenn das manche schnell vergessen haben.“ Er betonte die Notwendigkeit von Zusammenhalt in der Gesellschaft. (Quelle: Zeit Online)
Die SPD-Führung zögert bislang mit der offiziellen Nominierung ihres Kanzlerkandidaten. Innerhalb der Partei gibt es vermehrt Diskussionen über die Möglichkeit, Verteidigungsminister Boris Pistorius als Kandidaten aufzustellen, der in aktuellen Umfragen deutlich beliebter ist als Scholz. Wie dpa meldet, wird eine Entscheidung der Parteiführung bis spätestens zur sogenannten „Wahlsieg-Konferenz“ am 30. November erwartet. (Quelle: dpa)
Die aktuelle Situation erinnert an die Zeit vor der letzten Bundestagswahl. Damals lag Scholz mit der SPD in den Umfragen deutlich hinter der Union, konnte aber im Laufe des Wahlkampfs aufholen und schließlich den Sieg erringen. Ein entscheidender Faktor war damals der sogenannte „Laschet-Lacher“ im Flutgebiet, der die öffentliche Meinung zugunsten von Scholz beeinflusste. Die SPD gewann die Wahl mit 25,7 Prozent vor der Union mit 24,1 Prozent. Scholz wurde daraufhin Kanzler der ersten Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP. Diese Koalition zerbrach jedoch kürzlich nach knapp drei Jahren. (Quelle: Diverse Medienberichte)
Aktuell liegt die SPD in den Umfragen 16 bis 18 Prozentpunkte hinter der Union und befindet sich damit auf Platz drei, hinter der AfD. Die Neuwahlen sind für den 23. Februar angesetzt. Obwohl Scholz bereits im Sommer seine Bereitschaft zur erneuten Kandidatur signalisiert hatte, steht die offizielle Nominierung durch den Parteivorstand noch aus. Das Ampel-Aus hat die Diskussionen um einen möglichen Wechsel des Kanzlerkandidaten weiter befeuert. Pistorius gilt als aussichtsreicher Kandidat, der die SPD möglicherweise zu einem besseren Wahlergebnis führen könnte. (Quelle: Diverse Medienberichte)
Die SPD steht vor der Herausforderung, einen geeigneten Kanzlerkandidaten zu finden und einen erfolgreichen Wahlkampf zu führen. Die anhaltende Diskussion um die K-Frage sorgt für Unruhe in der Partei und könnte sich negativ auf das Wahlergebnis auswirken. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob Scholz seine Kandidatur aufrechterhält oder ob die SPD sich für einen anderen Kandidaten entscheidet. Die Entscheidung der Parteiführung wird maßgeblich den weiteren Verlauf des Wahlkampfs beeinflussen.
Quellen: