8.12.2024
Cocktailnamen Zwischen Tradition Und Kontroverse

Die Geschichte hinter dem Namen des Cocktails

Die Namensgebung von Cocktails ist ein faszinierendes Gebiet, das von historischen Anspielungen über Wortspiele bis hin zu Bezügen auf Zutaten und Aussehen reicht. Einige Namen sorgen jedoch für Kontroversen, wie zum Beispiel der „Lumumba“, der früher häufig auf Weihnachtsmärkten angeboten wurde. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) am 08.12.2024 berichtete, ist dieses Getränk aus Kakao, Rum und Sahne nach dem kongolesischen Unabhängigkeitskämpfer Patrice Lumumba benannt. Die Verwendung seines Namens für ein alkoholisches Getränk wird zunehmend kritisch hinterfragt und als unangemessen wahrgenommen.

Die Geschichte der Cocktailnamen ist eng mit der Geschichte der Cocktails selbst verknüpft. Oft spiegeln die Namen die Entstehungszeit, die verwendeten Zutaten oder den Entstehungsort wider. So ist auch der Name „Bloody Mary“ mit einer historischen Figur verbunden, wobei die genaue Herkunft ungeklärt ist. Verschiedene Theorien reichen von der englischen Königin Maria I. (wegen ihrer blutigen Herrschaft auch „Bloody Mary“ genannt) bis zur Schauspielerin Mary Pickford. Die blutrote Farbe des Cocktails, die durch den Tomatensaft entsteht, spielt sicherlich eine Rolle bei der Namensgebung.

Wie ein Blogbeitrag auf myspirits.eu vom 15.12.2022 erläutert, gibt es zahlreiche Variationen der Bloody Mary, welche die Vielseitigkeit dieses Cocktails hervorheben. Von der alkoholfreien „Virgin Mary“ über die mexikanische „Bloody Maria“ mit Tequila bis hin zu exotischen Varianten mit Rum, Aquavit oder Wasabi – die Bloody Mary bietet eine breite Geschmackspalette. Die Basis bilden in der Regel Tomatensaft, Wodka, Zitronensaft, Worcestershire-Sauce und Tabasco, doch darüber hinaus sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Auch die Garnitur spielt eine wichtige Rolle und reicht von Selleriestangen über Zitronenscheiben bis hin zu Oliven und eingelegtem Gemüse.

Die Kreativität bei der Namensfindung zeigt sich auch bei anderen Cocktails. Auf banneke.com findet man Beispiele wie „Glühbirne“, „Suffering Bastard“, „Russisch Koks“ oder „Witwenmacher“. Diese Namen sollen die Aufmerksamkeit erregen, Neugier wecken und im Gedächtnis bleiben. Oft spielen sie mit den Zutaten, dem Geschmack oder der Wirkung des Getränks. So erinnert die „Glühbirne“ optisch an eine Glühlampe, während der „Suffering Bastard“ mit seiner bitter-sauren Note auf einen möglichen Kater hindeutet.

Der Podcast "Gucken & Trinken" widmet eine Folge dem Manhattan Cocktail und seiner Verbindung zu Marilyn Monroe im Film "Manche mögen's heiß". Hier wird deutlich, wie Cocktails durch ihre Präsenz in Filmen und Popkultur an Bekanntheit gewinnen und mit bestimmten Personen oder Epochen assoziiert werden. Der Manhattan, ein klassischer Cocktail aus Whiskey, Wermut und Bitter, wird im Film auf ungewöhnliche Weise serviert – aus einer Wärmflasche.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Namensgebung von Cocktails ein vielfältiges und spannendes Thema ist, das eng mit Geschichte und Kultur der Mixgetränke verwoben ist. Während einige Namen auf historischen Figuren oder Ereignissen beruhen, sind andere reine Fantasieprodukte oder Wortspiele. Einige Namen sind jedoch umstritten und bedürfen einer kritischen Betrachtung, wie das Beispiel „Lumumba“ zeigt. Letztendlich prägen die Namen die Identität eines Cocktails und verankern ihn im Gedächtnis der Konsumenten.

Quellen:

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