Die US-Regierung wirft China vor, für umfangreiche Cyberattacken auf amerikanische Telekommunikationsanbieter verantwortlich zu sein. Laut Anne Neuberger, der stellvertretenden nationalen Sicherheitsberaterin, verschaffte sich Peking so Zugriff auf private SMS und Telefonate einer unbekannten Anzahl US-Bürger, darunter auch Regierungsangehörige. Obwohl das Weiße Haus nicht davon ausgeht, dass vertrauliche Daten entwendet wurden, verschärft der Vorfall die Spannungen zwischen den USA und China im Bereich der Cybersicherheit, wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet.
Der Hackerangriff wirft erneut die Frage nach der Sicherheit von Telekommunikationsdaten auf. Mindestens acht Telekommunikationsunternehmen sind laut Deutschlandfunk betroffen, es wird jedoch befürchtet, dass die tatsächliche Anzahl der betroffenen Firmen und Personen deutlich höher liegen könnte. Die US-Regierung hat bereits Maßnahmen ergriffen, um die Folgen des Angriffs zu minimieren und weitere Attacken zu verhindern. So wurden kürzlich vom FBI und der US-Behörde für Cyber- und Infrastruktursicherheit neue Richtlinien zur Eindämmung von Hackeraktivitäten veröffentlicht.
China weist die Anschuldigungen des Weißen Hauses entschieden zurück. Die chinesische Botschaft in Washington beschuldigte die USA der Diffamierung und der Instrumentalisierung des Themas Cybersicherheit. Wie tagesschau.de berichtet, forderte die Botschaft die USA auf, ihre eigenen Cyberangriffe auf andere Länder einzustellen. Die Spannungen im Cyberraum zwischen beiden Ländern haben in den letzten Jahren deutlich zugenommen, wobei sich beide Seiten gegenseitig Cyberattacken und Spionage vorwerfen.
Der Vorfall ereignete sich kurz nach der US-Präsidentschaftswahl. Bereits während des Wahlkampfs gerieten Telefondaten des damaligen designierten Präsidenten Donald Trump und seines Vizes J.D. Vance ins Visier von Hackern, ebenso wie das Umfeld der demokratischen Kandidatin Kamala Harris und hochrangige Mitglieder der Biden-Administration, berichtet das manager magazin. Ein möglicher Zusammenhang zwischen diesen Angriffen und den aktuellen Attacken auf die Telekommunikationsunternehmen ist bisher unklar.
Die Vorwürfe des Weißen Hauses kommen in einer Zeit ohnehin angespannter Beziehungen zwischen den USA und China. Neben dem Handelskonflikt und den territorialen Streitigkeiten im Südchinesischen Meer stellt die Cybersicherheit einen weiteren Zankapfel zwischen den beiden Großmächten dar. L'essentiel berichtet, dass neben den USA möglicherweise Dutzende weiterer Länder von den Hackerangriffen betroffen sind. Die US-Regierung arbeitet mit ihren Verbündeten zusammen, um die Bedrohung durch staatlich gelenkte Cyberattacken zu bekämpfen.
Quellen: