Der Stellenabbau bei der Güterverkehrstochter der Deutschen Bahn, DB Cargo, wird deutlich umfassender ausfallen als bisher erwartet. Wie die Zeit am 8. Dezember 2024 berichtete, geht DB-Cargo-Chefin Sigrid Nikutta von einem Verlust von 5.000 Arbeitsplätzen bis 2029 aus. Das ist eine erhebliche Steigerung im Vergleich zu den bisher mit den Betriebsräten vereinbarten 2.300 Stellen.
Nikutta begründete die Anpassung gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mit den aktuellen Wirtschaftsprognosen. Betroffen seien vor allem Arbeitsplätze in der Verwaltung, aber auch operative Bereiche würden von den Stellenstreichungen nicht ausgenommen. Die Wirtschaftswoche berichtet, dass das Unternehmen seit Jahren unter Druck steht und hohe Verluste schreibt.
Um den Stellenabbau sozialverträglich zu gestalten, setzt Nikutta auf verschiedene Instrumente. Eine wichtige Rolle spielt die natürliche Fluktuation, insbesondere durch den Renteneintritt von Mitarbeitern der Babyboomer-Generation. Laut Zeit sind im Jahr 2024 bereits rund 1.000 Mitarbeitende aus dem Unternehmen ausgeschieden. Zusätzlich konnten etwa 650 Mitarbeiter innerhalb des DB-Konzerns in anderen Bereichen eine neue Stelle finden. Ein freiwilliges Ausstiegsprogramm soll weitere 700 Mitarbeiter zum Verlassen des Unternehmens motivieren.
Trotz dieser Maßnahmen besteht weiterhin ein Abbaubedarf von rund 2.650 Stellen in den kommenden fünf Jahren. Der Druck auf DB Cargo ist immens, da das Unternehmen aufgrund einer Entscheidung der EU-Kommission bis 2026 profitabel wirtschaften muss. Bisher wurden die Verluste vom Mutterkonzern ausgeglichen, dies ist nun nicht mehr erlaubt. Merkur.de berichtet, dass bereits im Oktober ein Sanierungskonzept mit dem Abbau von 2.300 Stellen beschlossen wurde. DB Cargo Chefin Nikutta hatte jedoch schon damals angedeutet, dass weitere Stellenstreichungen nötig werden könnten.
Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) betrachtet den Stellenabbau kritisch. Laut evg-online.org fordert die Gewerkschaft Investitionen in Personal und Infrastruktur zur Stärkung des Schienenverkehrs. Auch die WAZ berichtet über die Sorgen der Mitarbeiter, vor allem im operativen Bereich, vor einem möglichen Jobverlust. Die Sanierung von DB Cargo gestaltet sich somit als ein komplexer Prozess mit erheblichen Folgen für die Beschäftigten.
Weitere Informationen zur Lage der Deutschen Bahn und den Herausforderungen im Güterverkehr finden Sie bei trans.info und Business Insider.