19.10.2024
Demonstrationen in Hofheim: Zivilgesellschaft setzt Zeichen gegen AfD-Parteitag

Proteste: Demonstrationen gegen AfD-Parteitag in Hofheim gestartet

In Hofheim am Taunus, einer Stadt im Main-Taunus-Kreis, haben am Samstag zahlreiche Menschen gegen den Landesparteitag der Alternative für Deutschland (AfD) demonstriert. Hunderte Teilnehmer zogen in mehreren Protestzügen durch die Stadt, während die Polizei mit einem umfangreichen Aufgebot vor Ort war, um die Lage zu überwachen und sicherzustellen, dass die Demonstrationen friedlich verlaufen.

Protestzüge und Blockaden

Die ersten Protestzüge begannen am Morgen und zogen durch die Innenstadt. Laut Polizeisprecher Henrik Nierste lag die Teilnehmerzahl in einem niedrigen dreistelligen Bereich. Die Demonstrationen verliefen überwiegend friedlich, jedoch kam es an zwei Stellen zu Blockaden, die von den Aktivisten organisiert wurden. Unter den Demonstranten waren auch Mitglieder der Gruppe „Omas gegen Rechts“, die sich aktiv gegen die AfD positionieren.

Zusätzlich fand auf einem zentralen Platz in der Innenstadt ein „Fest der Demokratie“ statt, zu dem etwa 500 Teilnehmer erwartet wurden. Die Atmosphäre war von Gesängen geprägt, die den Unmut über die AfD zum Ausdruck brachten, wie etwa der Slogan „Ganz Hofheim hasst die AfD“. Während die ersten Delegierten der AfD am Tagungsort, der Stadthalle Hofheim, eintrafen, blieben größere Auseinandersetzungen aus, abgesehen von kleineren Rangeleien zwischen Demonstranten und Polizeikräften.

Das Bündnis „Gemeinsam widersetzen“

Ein zentrales Element der Proteste war das Bündnis „Gemeinsam widersetzen“, das mehrere Zufahrtswege zum Parteitag blockierte. Ein Sprecher des Bündnisses erklärte, dass diese Sitzblockaden notwendig seien, um der AfD zu zeigen, dass sie in Hofheim nicht willkommen sei. „Wir haben diese Sitzblockaden gestartet, weil wir der Meinung sind, dass Demonstrationen und Kundgebungen allein nicht reichen“, so der Sprecher weiter.

Friedliche Stimmung und Polizeieinsatz

Der Landesparteitag der AfD, der am Freitag begann und bis Sonntag andauert, hat mehr als 300 Delegierte eingeladen, um die Kandidaten für die Bundestagswahl zu bestimmen. Bereits am Freitag hatten die ersten Proteste begonnen, darunter eine Menschenkette, die sich um die Stadthalle formierte. Diese Aktion soll bis Sonntag fortgeführt werden, wobei die Veranstalter von über 1.000 Teilnehmern berichteten.

Die Polizei gab an, dass die Lage am Freitagabend und in der Nacht friedlich war. Für das gesamte Wochenende rechnet die Kommune mit bis zu 4.000 Menschen, die an verschiedenen Demonstrationen und Veranstaltungen teilnehmen werden. Um die Sicherheit zu gewährleisten, ist die Polizei mit einem Aufgebot im niedrigen vierstelligen Bereich im Einsatz, einschließlich Hubschraubern, Drohnen, Hunden und einer Reiterstaffel. Ein Wasserwerfer steht ebenfalls bereit, jedoch gehen die Behörden von einem friedlichen Verlauf der Proteste aus.

AfD-Parteitag und Erwartungen

Die AfD nutzt den Parteitag, um ihre Kandidaten für die Bundestagswahl 2025 zu bestimmen. Nach den Erfolgen bei den Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen zeigt sich die Hessen-AfD optimistisch und hofft, dass die bevorstehenden Wahlen der größte politische Erfolg in der Geschichte der Partei werden. Heiko Scholz, ein Mitglied des AfD-Bundes- und Landesvorstands, äußerte sich zuversichtlich über die Chancen der Partei.

Die Demonstrationen und die damit verbundenen Protestaktionen sind Teil eines breiteren gesellschaftlichen Engagements gegen die AfD, die von vielen als rechtsextrem eingestuft wird. Die Polizei hat betont, dass es ihre Aufgabe ist, sowohl die Versammlungsfreiheit der AfD als auch die der Protestierenden zu schützen. Polizeipräsident Felix Paschek hob die Bedeutung der Versammlungs- und Meinungsfreiheit hervor und betonte, dass die Polizei auf die Herausforderungen des Wochenendes gut vorbereitet sei.

Fazit

Das Wochenende in Hofheim am Taunus steht im Zeichen des politischen Engagements und der Meinungsäußerung. Die Proteste gegen den AfD-Parteitag sind nicht nur ein Ausdruck des Widerstands gegen die Partei, sondern auch ein Zeichen für die aktive Zivilgesellschaft, die sich für demokratische Werte einsetzt. Die Polizei wird weiterhin die Situation beobachten, um sicherzustellen, dass die Proteste friedlich bleiben und die Rechte aller Beteiligten gewahrt werden.

Die Entwicklungen in Hofheim könnten auch in den kommenden Tagen und Wochen für Diskussionen und Analysen sorgen, insbesondere im Hinblick auf die bevorstehenden Bundestagswahlen und die Rolle der AfD in der deutschen Politik.

Quellen: dpa, hr-iNFO, hessenschau.de

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