Die deutsche Industrieproduktion ist im Oktober entgegen den Erwartungen geschrumpft und unterstreicht damit die anhaltende Krise in diesem Bereich. Wie die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-12/06/industrieproduktion-schrumpft-ueberraschend-autobau-schwach) berichtet, ging die preisbereinigte Gesamtproduktion in Industrie, Energie und Bauwesen im Vergleich zum Vormonat um 1,0 Prozent zurück. Analysten hatten im Durchschnitt mit einem Wachstum von 1,0 Prozent gerechnet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat schrumpfte die Produktion sogar um 4,5 Prozent und damit deutlich stärker als prognostiziert.
Die Automobilindustrie, die schon länger mit Problemen zu kämpfen hat, ist von dem Rückgang besonders betroffen. Laut dpa sank die Produktion in diesem Sektor im Oktober um 1,9 Prozent. Dieser Rückgang wirkt sich negativ auf die gesamte Industrieproduktion aus, die insgesamt um 0,3 Prozent zurückging. Auch die Energieerzeugung verzeichnete einen erheblichen Rückgang von fast neun Prozent.
Experten zeigen sich besorgt über die aktuelle Entwicklung. Jupp Zenzen, Konjunkturexperte des DIHK, wird in der Zeit zitiert und bezeichnet den Abwärtstrend als alarmierend. Die Produktion befinde sich auf dem niedrigsten Niveau seit der Pandemie. Auch Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank, sieht einen schwachen Start ins vierte Quartal und erwartet keine schnelle Erholung. Die deutsche Wirtschaft dürfte im Winterhalbjahr bestenfalls stagnieren. Ähnlich äußert sich Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. Er sieht den schwachen Auftragseingang der letzten zwei Jahre als Hauptursache für die schwache Industrieproduktion. Besonders betroffen seien weiterhin die energieintensiven Unternehmen.
Zu den Gründen für die schwache Entwicklung zählen unter anderem hohe Kosten, wirtschaftspolitische Unsicherheiten, Fachkräftemangel und Bürokratie. Diese Faktoren belasten die Unternehmen und führen zu einem anhaltenden Rückgang der Aufträge. Die schwächere Industrieproduktion wirkt sich auch auf die Energieerzeugung aus, da der Energiebedarf sinkt.
Das Statistische Bundesamt hat die Daten für September nach unten korrigiert. Der Rückgang der Produktion im Vergleich zum Vormonat betrug 2,0 Prozent und nicht wie zuvor gemeldet 2,5 Prozent. Trotz dieser Korrektur setzt sich der Abwärtstrend fort.
Die aktuelle Entwicklung der Industrieproduktion deutet auf eine anhaltende Schwäche der deutschen Wirtschaft hin. Die Aussichten für das vierte Quartal und das kommende Jahr bleiben ungewiss. Es ist fraglich, ob sich die Konjunktur in naher Zukunft erholen wird.
Quellen: