19.10.2024
Deutschland und Japan: Ein Pakt für Wirtschaftssicherheit

Deutschland und Japan: Die Abhängigen schließen Pakt

Deutschland und Japan haben sich für ihre Sicherheit jahrzehntelang auf Amerika verlassen. Nun wollen sie enger kooperieren – weil sie ähnliche Interessen haben.

Wenn am 19. Juli die Sonne über der japanischen Nordinsel Hokkaido aufgeht, dann sollen am Horizont auch drei Kampfjets der deutschen Luftwaffe erscheinen. Nach einer NATO-Übung in Alaska werden sich die deutschen Eurofighter auf den weiten Weg über den Pazifik nach Japan machen, um dort mehrere gemeinsame Übungen mit der japanischen Armee zu fliegen. Es ist ein Besuch mit Brisanz. Schon auf dem Weg von Alaska nach Japan werden die Flieger wohl so nah an Russland vorbeikommen, dass Putin seine Kampfjets zur Eskorte aufsteigen lassen dürfte.

Gemeinsame Militärübungen

Im Zeichen der Bedrohung durch China, Russland und Nordkorea verstärken die Regierungen in Berlin und Tokio die Zusammenarbeit. Nach einem Treffen der Regierungschefs kommt es zu einer gemeinsamen Übung mit Kampfflugzeugen.

Japan sucht die Nähe zu Deutschland. Die Regierungen in Berlin und Tokio verstärken die Zusammenarbeit. Nach einem Treffen der Regierungschefs kommt es zu einer gemeinsamen Übung mit Kampfflugzeugen.

NATO-Staaten rüsten auf

Deutschland, Frankreich, Italien und Polen wollen nach F.A.Z.-Informationen eine Abstandswaffe mit einer Reichweite von mehr als tausend Kilometern entwickeln. Sie könnten von deutschem Boden aus russische Ziele erreichen.

Russischer Raketen-Terror

Russland zerstört gerade die Lebensgrundlagen der Ukrainer. Und nach dem Treffer auf eine Kiewer Kinderklinik sagen Fachleute: Da helfen nur Abfangjäger.

Deutschland und Japan: ein Pakt für Wirtschaftssicherheit

Die Sorge westlicher Staaten vor Abhängigkeiten von China und schädlichen Wettbewerbsbedingungen wächst. Deutschland und Japan wollen mit einem engen Wirtschaftsdialog dagegen wirken.

Kanzler Olaf Scholz und Japans Ministerpräsident Fumio Kishida haben nach einem Treffen in Berlin vereinbart, die Export- und Industrieländer Deutschland und Japan wollen mit einem engen Wirtschaftsdialog Abhängigkeiten etwa von China reduzieren.

Kishida nannte Chinas Überproduktion schädlich für andere Industrienationen. Die strategische Abhängigkeit von einzelnen Ländern solle reduziert werden, sagte Scholz ebenfalls mit Blick auf China.

Gemeinsame Nutzung von Militärgütern

Japan und Deutschland haben am 29. Januar 2024 einen Militärpakt geschlossen, um den Austausch von Nachschub und logistischer Unterstützung zu erleichtern. Die beiden Länder wollen ihre Verteidigungsbeziehungen angesichts des wachsenden maritimen Selbstbewusstseins Chinas im indopazifischen Raum stärken.

Die japanische Außenministerin Yoko Kamikawa und der deutsche Botschafter in Japan, Clemens von Goetze, unterzeichneten in Tokio das Abkommen über die gegenseitige Beschaffung und Versorgung (ACSA). Es vereinfacht den Austausch von Lebensmitteln, Treibstoff und Munition zwischen den Selbstverteidigungskräften und den deutschen Streitkräften.

Das bilaterale Abkommen ermöglicht die Nutzung der Einrichtungen der jeweils anderen Seite bei gemeinsamen Übungen, vorbehaltlich der Zustimmung des japanischen Parlaments. In den japanischen Medien wird ein Beamter des japanischen Außenministeriums zitiert, dass Deutschland keine innerstaatlichen Zustimmungen mehr benötigt.

Außenministerin Kamikawa sagte, dass der neue Vertrag Japan und Deutschland in die Lage versetzen wird, gemeinsam „proaktiv zum Frieden und zur Sicherheit der internationalen Gemeinschaft beizutragen“.

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