September 28, 2024
Israel setzt Angriffe auf Hizbullah-Ziele in Beirut fort

Israel bombardiert weiter Hizbullah-Ziele in Beirut

Israels Armee setzt ihre Angriffe auf Ziele der Hizbullah im Libanon fort. In der Hauptstadt Beirut suchten Hunderte Menschen in der Nacht zum Samstag Schutz vor den Bombardierungen in den südlichen Vororten. UN-Generalsekretär António Guterres warnt vor einem Flächenbrand.

Wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (F.A.Z.) berichtet, setzte Israel seine Bombardierungen im Raum der libanesischen Hauptstadt Beirut in der Nacht fort. Ob bei dem massiven Luftangriff vom Freitag, der nach Angaben der israelischen Armee dem unter Wohngebäuden versteckten Hauptquartier der Schiiten-Miliz Hizbullah galt, deren Anführer Hassan Nasrallah getötet wurde, war in den frühen Morgenstunden weiter ungewiss.

Der Schock stand den Menschen ins Gesicht geschrieben. Überall harrten verängstigte Familien mit Tränen in den Augen auf den Straßen aus, wie eine Reporterin der Deutschen Presse-Agentur in Beirut schilderte. Die Menschen, die aus den südlichen Vororten, in denen die Hizbullah besonders stark ist, ins Stadtzentrum flohen, sprachen von einer „Hölle“. Sie suchten in der schwülen Nacht Schutz in Parks, auf der Straße und an öffentlichen Stränden.

Suche nach Überlebenden

Örtliche Fernsehsender zeigten nächtliche Explosionen südlich von Beirut in der Nähe des internationalen Flughafens. Es waren Brände und Folgeexplosionen zu sehen. Retter suchten unterdessen weiter nach Überlebenden des massiven Luftangriffs vom Freitag, bei dem laut Libanons staatlicher Nachrichtenagentur NNA mehrere Gebäude in dem dicht besiedelten Vorort Haret Hreik zerstört wurden. Es könne Dutzende oder gar Hunderte Tote geben.

Guterres warnt vor Flächenbrand

UN-Generalsekretär António Guterres warnte eindringlich vor einer Ausweitung des Konflikts. „Der Krieg in Libanon könnte zu einer weiteren Eskalation mit Beteiligung externer Mächte führen“, sagte er bei einer UN-Sicherheitsratssitzung in New York. „Wir müssen einen regionalen Krieg um jeden Preis vermeiden.“ Seit dem Beginn der schweren israelischen Angriffe in Libanon sind nach UN-Angaben bereits Zehntausende Menschen nach Syrien geflohen.

Nasrallahs Schicksal weiter ungewiss

Israels Armee hatte in der Nacht weitere Angriffe im Gebiet der libanesischen Hauptstadt bekanntgegeben. Es seien Waffenproduktionsanlagen, Gebäude, in denen moderne Waffen gelagert würden sowie Kommandozentralen der proiranischen Miliz attackiert worden, hieß es. Nach Aussagen des israelischen Armeesprechers Daniel Hagari lagerten unter zivilen Wohngebäuden unter anderem Raketen, die auch eine Bedrohung für die internationale Schifffahrt sowie strategische Einrichtungen in Israel darstellten. Die israelische Armee hatte die Bewohner der angegriffenen Gegend zuvor zur Evakuierung aufgerufen.

Die Hizbullah wies die Darstellung der israelischen Armee zurück, Waffenlager der Miliz anzugreifen. In den angegriffenen Gebäuden befänden sich keine Waffen oder Depots.

Unterdessen griff Israels Militär nach eigenen Angaben auch im Süden Libanons abermals Stellungen der Hizbullah-Miliz an. Nach Beschuss aus dem Libanon habe die Luftwaffe die Abschussvorrichtung bombardiert, teilte die Armee in der Nacht mit. Es seien zuvor von dort mindestens drei Geschosse auf Israel abgefeuert worden, von denen die meisten abgefangen worden seien. Zudem seien weitere Stellungen der Schiiten-Miliz in Südlibanon angegriffen worden, darunter Gebäude, in denen die Hizbullah Waffen gelagert habe.

Der von Israel gemeldete Angriff auf das Hauptquartier der Hizbullah sei der bisher „aggressivste Schritt“ Israels der vergangenen zwei Wochen mit ausgeklügelten Geheimdienstoperationen, gezielten Tötungen und schweren Bombardierungen, schrieb das „Wall Street Journal“. Die Miliz solle gehindert werden, über die Grenze nach Israel vorzudringen. Bislang habe es sich bei den Angriffen in Beirut um „gezielte Tötungen“ von Hizbullah-Kommandeuren gehandelt, schrieb die „Times of Israel“. Die jüngsten Angriffe seien jedoch umfangreicher und zielten auf die Zerstörung der Infrastruktur sowie ranghohe Personen ab.

Sollte tatsächlich Hizbullah-Anführer Nasrallah getötet worden sein, wäre dies nicht nur für die von ihm angeführte Miliz ein „enormer Schlag“, schrieb das „Wall Street Journal“. Es wäre auch ein schwerer Schlag für ihren wichtigsten Unterstützer, Iran, und das Netzwerk verbündeter Milizen, das Teheran im gesamten Nahen Osten gegen den Erzfeind Israel aufgebaut habe. Es wäre außerdem das bisher deutlichste Signal, dass die Hizbullah vom

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