September 28, 2024
Staatsbesuch von Sergio Mattarella in Nordrhein-Westfalen

Der italienische Staatspräsident Sergio Mattarella absolvierte am Samstag den letzten Tag seines Staatsbesuchs in Deutschland in Nordrhein-Westfalen. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, traf Mattarella am Vormittag am Flughafen Köln/Bonn ein. Begleitet wurde er von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Gemeinsam besuchten sie das Klimasekretariat der Vereinten Nationen in Bonn, wo eine Konferenz zur deutsch-italienischen Zusammenarbeit im Kampf gegen den Klimawandel stattfand.

Im Anschluss an die Konferenz stand eine Schifffahrt von Bonn nach Köln auf dem Programm. In Köln, wo eine große italienische Gemeinde beheimatet ist, erwartete die beiden Staatsoberhäupter ein vielfältiges Programm. Neben einer Besichtigung des Kölner Doms stand auch ein Treffen mit Repräsentanten der italienischen Gemeinde im Historischen Rathaus auf der Agenda. Den Abschluss des Staatsbesuchs bildete ein Abendessen, zu dem der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) geladen hatte.

Wie die „Westdeutschen Zeitung“ berichtet, wurden Mattarella und Steinmeier bei ihrer Ankunft in Köln mit einem Kölsch beziehungsweise einem Espresso begrüßt. In Bonn hatte Steinmeier zuvor die Bedeutung der Kooperation im Kampf gegen die Erderwärmung betont. „Die jüngsten Überschwemmungen in Polen, Rumänien, Österreich und Tschechien zeugen ebenso von der Dringlichkeit dieser Aufgabe wie die Brände in Portugal oder Griechenland“, sagte Steinmeier laut dpa.

Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) wies in einer Stellungnahme darauf hin, dass viele Menschen in NRW italienische Wurzeln hätten. In den 50er Jahren waren zahlreiche Italiener als sogenannte „Gastarbeiter“ nach NRW gekommen, insbesondere ins Ruhrgebiet und nach Köln, so Wüst. Er würdigte Mattarella als überzeugten Europäer: „In einer Zeit, in der wir mehr denn je in Europa zusammenstehen müssen, verleiht Präsident Mattarella diesem Zusammenhalt in Italien seine starke Stimme.“

Mattarella gilt als einer der Gründungsväter der sozialdemokratischen Partei Italiens. Er steht im politischen Spektrum weit weg von Italiens ultrarechten Ministerpräsidentin Giorgia Meloni und deren Fratelli d'Italia. Am Sonntag wollen Mattarella und Steinmeier gemeinsam nach Italien weiterreisen. Dort ist in Bologna die Teilnahme an einer Gedenkveranstaltung zum 80. Jahrestag des Massakers von Marzabotto geplant. Das Massaker gilt als eines der schwersten Kriegsverbrechen deutscher Soldaten in Italien während des Zweiten Weltkriegs.

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