Die Beliebtheit von SUVs im deutschen Automarkt ist ungebrochen. Trotz Kritik an ihrem Platzbedarf und Energieverbrauch erfreuen sich die Stadtgeländewagen mit erhöhter Sitzposition großer Beliebtheit. Interessanterweise zeigt sich dieser Trend auch bei Käufern von Elektroautos, wie eine aktuelle Auswertung des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) zeigt.
Wie die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" (F.A.S.) berichtet, entfielen im ersten Halbjahr 2024 in Deutschland 56 Prozent der neu zugelassenen Elektroautos auf das SUV-Segment. Damit ist der Anteil von elektrischen SUVs mehr als doppelt so hoch wie der von elektrischen Kompaktwagen. Im Vergleich dazu hielt sich der Anteil von SUV- und Kompaktmodellen bei den Verbrennerfahrzeugen mit 39 bzw. 36 Prozent in etwa die Waage.
Diese Entwicklung wird vom BDEW kritisch gesehen. Der Verband bemängelt, dass es an erschwinglichen Alternativen im Bereich der kompakten E-Autos fehle. Die hohe Einstiegsbarriere bei Elektrofahrzeugen liege aber nicht nur am mangelnden Angebot, sondern auch am fehlenden Kundeninteresse, so Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung.
Ein weiterer Grund für die Dominanz von SUVs bei den Elektroauto-Verkäufen liegt laut BDEW in der steuerlichen Begünstigung von Elektro-Firmenwagen. Die in der Regel hochpreisigen Stadtgeländewagen werden gerne als Firmenwagen genutzt, und die steuerlichen Vorteile machen sie für diese Zielgruppe noch attraktiver.
Die Bundesregierung hatte den staatlichen Kaufzuschuss für Elektroautos, von dem alle Käufer profitierten, Ende 2023 aufgrund von Geldmangel gestrichen. Dies führte zu einem starken Rückgang der Verkaufszahlen. Im August 2024 lag der Absatz von Elektroautos in Deutschland fast 70 Prozent niedriger als im Vorjahresmonat. Nun plant die Regierung, die Steuervorteile für elektrische Firmenwagen sogar noch auszuweiten, was die Anschaffung großer Elektro-SUVs für Besserverdiener noch attraktiver machen dürfte.
Während die Elektrifizierung des Straßenverkehrs voranschreitet, stellt sich die Frage nach nachhaltigen Antriebslösungen auch in anderen Bereichen der Mobilität. In der Schifffahrt, die für einen erheblichen Teil der globalen CO2-Emissionen verantwortlich ist, gewinnen alternative Antriebskonzepte zunehmend an Bedeutung.
Elektroantriebe, die sich bei kleineren Schiffen und auf Kurzstrecken bereits bewährt haben, stoßen bei größeren Schiffen und Langstrecken allerdings noch an ihre Grenzen. Die benötigte Batteriekapazität würde zulasten der Frachtkapazität gehen und die Wirtschaftlichkeit der Schiffe beeinträchtigen.
Dennoch gibt es auch in der Schifffahrt vielversprechende Entwicklungen im Bereich der Elektromobilität. So hat die chinesische Reederei Cosco kürzlich das bislang größte vollelektrische Containerschiff der Welt in Betrieb genommen. Der Frachter "N 997" ist 120 Meter lang und verfügt über eine Gesamtakkukapazität von 50 Megawattstunden (50.000 kWh). Angetrieben wird das Schiff von zwei Elektromotoren mit jeweils 900 kW Leistung.
Das Beispiel des "N 997" zeigt, dass batterieelektrische Lösungen auch in der Schifffahrt zunehmend wettbewerbsfähig werden. Ob sich Elektroantriebe im Bereich der Langstreckenschifffahrt langfristig durchsetzen können, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch, dass die Suche nach nachhaltigen Antriebslösungen für die Schifffahrt weiter vorangetrieben werden muss, um die Klimaziele zu erreichen.
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