Fünf Jahre nach dem rechtsextremen Anschlag auf die Synagoge in Halle ist das jüdische Gotteshaus erneut zum Ziel von Hasskommentaren geworden. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, ermittelt die Polizei wegen mehrerer Google-Rezensionen, die einen eindeutigen Bezug zu dem Anschlag aus dem Jahr 2019 aufwiesen.
Laut einer Sprecherin der Polizeiinspektion Halle seien die Rezensionen der Behörde bekannt und es seien Ermittlungsverfahren eingeleitet worden. Die weiteren Ermittlungen würden vom Landeskriminalamt geführt. Nähere Angaben zu den Inhalten der Hasskommentare machte die Polizei zunächst nicht.
Der Anschlag auf die Synagoge in Halle ereignete sich am 9. Oktober 2019, dem höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur. Ein schwer bewaffneter Attentäter hatte versucht, in das Gotteshaus einzudringen, in dem sich rund 50 Gläubige befanden. Nachdem ihm dies nicht gelang, erschoss er vor der Synagoge eine Passantin und anschließend in einem nahegelegenen Döner-Imbiss einen weiteren Menschen. Der Täter wurde im Dezember 2020 zu lebenslanger Haft mit anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt.
Das US-amerikanische Unternehmen Google hat die Hasskommentare inzwischen gelöscht. Eine Sprecherin erklärte gegenüber der dpa: „Sobald wir über den Fall informiert wurden, haben wir umgehend Maßnahmen ergriffen, um Inhalte zu entfernen, die gegen unsere Richtlinien verstoßen.“
Die erneuten Hasskommentare gegen die Synagoge in Halle werfen ein Schlaglicht auf den nach wie vor existierenden Antisemitismus in Deutschland. Der Vorfall ereignet sich zudem kurz vor dem fünften Jahrestag des Anschlags, der in Halle mit mehreren Gedenkveranstaltungen begangen werden soll.
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