September 26, 2024
DHL nimmt Zustellung in Duisburger Hochhaus unter besonderen Bedingungen wieder auf

DHL stellt wieder in Duisburger Problem-Hochhaus zu – jedoch nur unter Auflagen

Nach mehrmonatiger Unterbrechung hat die Deutsche Post DHL die Paketzustellung in einem Duisburger Hochhaus, das als sozialer Brennpunkt gilt, wieder aufgenommen. Wie die dpa berichtet, erfolgt die Zustellung jedoch nur noch unter Begleitung. Eine Konzernsprecherin erklärte: „Wir werden die begleitete Zustellung an zwei Werktagen in der Woche für einige Wochen testen und dann die Situation neu bewerten.“ Wer genau die DHL-Zusteller begleitet, beispielsweise ein privater Sicherheitsdienst, wurde nicht bekannt gegeben. Das Duisburger Ordnungsamt stellt hierfür kein Personal, so die Sprecherin weiter.

Der Bonner Konzern hatte die Zustellung zu dem Hochhaus mit seinen 320 Wohnungen auf 20 Stockwerken aus Sorge um die Sicherheit seiner Mitarbeiter eingestellt. Es hieß, dass DHL-Zusteller bedroht worden seien. Darüber hinaus gestaltete sich die Zustellung oft schwierig, da Klingelschilder nicht funktionierten und Wohnungstüren sowie Briefkästen unzureichend beschriftet waren. „In diesen Fällen ist die Zustellung an der Haustüre schon aus diesen Gründen nicht möglich“, erklärte DHL.

Während des Zustellstopps erhielten die Bewohner, deren Namen am Briefkasten erkennbar waren, Abholbenachrichtigungen von DHL und mussten ihre Pakete in einer 20 Gehminuten entfernten Postfiliale abholen. Seit Kurzem steht jedoch ein Paketautomat des Unternehmens in unmittelbarer Nähe des Hochhauses im Stadtteil Hochheide zur Verfügung.

Die Entscheidung von DHL, die Zustellung einzustellen, sorgte für unterschiedliche Reaktionen unter den Anwohnern. Während einige Verständnis für den Schritt zeigten, empfanden ihn andere als übertrieben. Die Mitbewerber Hermes, DPD und GLS setzten die Zustellung in dem Hochhaus währenddessen fort.

Das betroffene Hochhaus ist eines von mehreren „Weißen Riesen“, die in den 1970er Jahren für die Duisburger Arbeiterschaft errichtet wurden. Im Laufe der Jahre sind die Gebäude jedoch zunehmend verwahrlost. Der Duisburger SPD-Bundestagsabgeordnete Mahmut Özdemir bezeichnete das Gebäude als „großes Problem“ und forderte die Eigentümergemeinschaft auf, ihrer Verantwortung nachzukommen und die teilweise desolaten Zustände zu verbessern.

Obwohl der Zustellstopp nun vorerst aufgehoben ist, bedeutet dies nicht die Rückkehr zur Normalität. Die begleitete Zustellung an nur zwei Werktagen pro Woche zeigt, dass die Sicherheit der Zusteller weiterhin oberste Priorität hat. Die Situation bleibt komplex und es ist noch offen, ob und wann eine reguläre Zustellung wieder möglich sein wird.

Quelle: dpa

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