Der Bundestag und der Bundesrat haben die Finanzierung des Deutschlandtickets für das Jahr 2025 beschlossen. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet, wurde eine Änderung des Regionalisierungsgesetzes verabschiedet, die die staatlichen Zuschüsse für das Ticket regelt. Die rund 13 Millionen Nutzer können das Ticket somit auch 2025 im Nah- und Regionalverkehr nutzen. Allerdings steigt der Preis zum Januar auf 58 Euro. Die Zukunft des Deutschlandtickets über 2025 hinaus ist derzeit noch ungewiss. Die Finanzierung für die Folgejahre ist noch nicht geklärt und muss zwischen Bund und Ländern ausgehandelt werden, so die FAZ.
Die Gesetzesänderung ermöglicht die Übertragung von Restmitteln aus staatlichen Zuschüssen, insbesondere aus dem Jahr 2023, auf Folgejahre. Der Deutsche Bundestag informiert auf seiner Webseite darüber, dass sich SPD, Grüne und Union nach längeren Verzögerungen, unter anderem verursacht durch das zwischenzeitliche Scheitern der Ampel-Koalition, auf die Änderung geeinigt haben. Auch die FDP stimmte im Bundestag zu. Ursprünglich plante die Ampel-Koalition, 350 Millionen Euro der Regionalisierungsmittel für 2025 zurückzuhalten und erst 2026 auszuzahlen, nachdem die Länder die korrekte Verwendung der Mittel nachgewiesen hätten. Dieser Plan wurde aufgrund des Widerstands der Union verworfen, berichtet die FAZ.
Für 2025 stehen 1,5 Milliarden Euro vom Bund und 1,5 Milliarden Euro von den Ländern bereit. Die langfristige Finanzierung des Tickets ist jedoch weiterhin ungeklärt. Der SPD-Politiker Detlef Müller (SPD) unterstrich laut FAZ die Notwendigkeit eines verlässlichen und dauerhaften Angebots. Auch die Grünen-Fraktionsvorsitzende Katharina Dröge bedauerte, dass keine dauerhafte Lösung mit der Union gefunden wurde und forderte Planungssicherheit. Der Bundesrat befasste sich ebenfalls mit dem Thema, wie auf der Webseite der Länderkammer dokumentiert ist. Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) forderte eine verlässliche Perspektive bis 2030. Sein nordrhein-westfälischer Amtskollege Oliver Krischer (Grüne) bezeichnete die anhaltende Unsicherheit als schädlich für den Erfolg des Deutschlandtickets und mahnte einen klaren Finanzierungsrahmen an.
Ulrich Lange (CSU), stellvertretender Unionsfraktionsvorsitzender, sieht laut FAZ nach 2025 „Spielraum für alles Weitere oder Neue“. Er kritisierte Konstruktionsfehler und die unzureichende Finanzierung des Tickets, insbesondere den Preis von 58 Euro. Lange sieht außerdem eine unzulässige Einmischung des Bundes in die Länderkompetenz und eine Benachteiligung des ländlichen Raums, wo das Auto weiterhin das dominierende Verkehrsmittel sei. Schiene.de berichtet, dass Bundesverkehrsminister Volker Wissing (parteilos) die Innovationskraft des Deutschlandtickets und dessen Beitrag zur Digitalisierung des öffentlichen Nahverkehrs hervorhob. Er sprach sich für eine dauerhafte Einführung des Angebots aus und zeigte sich überzeugt, dass die Bürgerinnen und Bürger dies wünschen. Wissing erwartet keine große Kündigungswelle aufgrund der Preiserhöhung, da das Ticket auch mit 58 Euro im Vergleich zu früheren Nahverkehrsabos, insbesondere im ländlichen Raum, attraktiv bleibe.
Die ZEIT berichtet, dass die Einigung auf die Finanzierung für 2025 eine große Erleichterung darstellt und den Nutzern Verlässlichkeit bietet. Für die Folgejahre werden jedoch weitere Verhandlungen zwischen Bund und Ländern erwartet, in denen es unter anderem um eine mögliche Erweiterung des Angebots, zum Beispiel eine familienfreundliche Regelung für mitreisende Kinder, gehen könnte. Der Bundestag informiert auf seiner Webseite darüber, dass die Länder die Regionalisierungsmittel nicht für vergünstigte Tickets, beispielsweise für Schüler, verwenden dürfen.