6.12.2024
Dialogbrücke Nahost Düsseldorfer Menschenrechtspreis für deutsch-israelisch-palästinensisches Duo

Menschenrechtspreis der Tonhalle Düsseldorf geht an deutsch-israelisch-palästinensisches Duo

Shai Hoffmann, ein Deutscher mit israelischen Wurzeln, und Jouanna Hassoun, eine Deutsch-Palästinenserin, wurden gemeinsam mit dem Menschenrechtspreis der Tonhalle Düsseldorf geehrt. Wie die Zeit und der Stern berichten, erhalten sie die Auszeichnung für ihren Einsatz für Verständigung im Nahostkonflikt. Laut der Tonhalle möchten Hoffmann und Hassoun sowohl jüdisches als auch palästinensisches Leben und Leid sichtbar machen und zeigen, dass beides Anerkennung verdient. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wurde am 19. Januar 2025 im Rahmen eines Konzerts verliehen.

Seit dem Angriff der Hamas auf Israel im Oktober 2023 besuchen die beiden Preisträger Schulen in ganz Deutschland, um mit Jugendlichen über den Nahostkonflikt, Antisemitismus und antimuslimischen Rassismus zu sprechen. Sie bringen dabei unterschiedliche Perspektiven ein und fördern den Dialog, um ihre Botschaft von Menschlichkeit und friedlichem Miteinander zu verbreiten, so die Tonhalle. Auch das Mindener Tageblatt berichtet über die Preisverleihung und hebt die Bedeutung ihrer gemeinsamen Schulbesuche hervor.

Jouanna Hassoun, die palästinensische Wurzeln hat, floh als Kind vor dem libanesischen Bürgerkrieg nach Deutschland und ist seit über 15 Jahren in der politischen Bildung tätig. Shai Hoffmann ist Sozialunternehmer und deutscher Jude mit israelischen Wurzeln.

Adam Fischer, Chefdirigent der Düsseldorfer Symphoniker und Initiator des Menschenrechtspreises, unterstrich die Bedeutung des Kampfes gegen Hass, gerade in Zeiten zunehmender politischer Polarisierung und Emotionalisierung. Wie der Bayerische Rundfunk berichtet, erklärte Fischer: „Hass ist wie Sauerstoff für jeden Kriegstreiber. Gegen den Hass zu kämpfen, ist wichtiger denn je.“ Er betonte, dass Hassoun und Hoffmann dazu beitragen, dass Menschen miteinander im Gespräch bleiben und Empathie füreinander entwickeln.

Der Menschenrechtspreis der Tonhalle Düsseldorf wird seit 2016 jährlich an Personen oder Organisationen verliehen, die sich in besonderem Maße für Freiheit und Menschenrechte engagieren. Im Jahr 2024 ging der Preis an den russischen Menschenrechtler Sergej Lukaschewski.

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