10.12.2024
Frankfurter Urteil Nach Schüssen Aus Fahrendem Auto Haft Und Freispruch

Frankfurter Landgericht: Haftstrafe und Freispruch nach Schüssen aus fahrendem Auto

Am 10. Dezember 2024 verurteilte das Landgericht Frankfurt einen 39-jährigen Deutschen zu dreieinhalb Jahren Gefängnis wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz, Nötigung und Sachbeschädigung. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) meldet, soll der Mann während einer Verfolgungsjagd in Frankfurt Schüsse aus einem Auto abgefeuert haben. Ein zweiter Angeklagter, ein 30-jähriger Deutsch-Türke, wurde freigesprochen. Das Gericht sah es als nicht zweifelsfrei bewiesen an, dass er der Fahrer des Fahrzeugs war. Auch ZEIT ONLINE berichtet über das Urteil und den Freispruch (https://www.zeit.de/news/2024-12/10/urteil-und-freispruch-im-prozess-um-schuesse-aus-dem-auto).

Auslöser der Verfolgungsjagd und der Schüsse war laut Staatsanwaltschaft ein jahrelanger Konflikt zwischen einer „clanartigen Großfamilie“ und einer rivalisierenden Gruppe. Die Frankfurter Rundschau berichtet, dass eine der Gruppen im Jahr 2021 eine illegale Pokerrunde der anderen Gruppe gestürmt haben soll. Daraufhin kam es laut FR zu „zahlreichen weiteren gegenseitigen Angriffen“ (https://www.fr.de/hessen/urteil-und-freispruch-im-prozess-um-schuesse-aus-dem-auto-zr-93460989.html). Beide Angeklagte gehören übereinstimmenden Medienberichten zufolge zu der Großfamilie.

Ursprünglich lautete die Anklage auf gemeinschaftlichen versuchten Totschlag, gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr, Verstoß gegen das Waffengesetz und Fahren ohne Fahrerlaubnis. Der stern weist darauf hin, dass der Begriff "Clankriminalität" kontrovers diskutiert wird, da er nach Meinung von Kritikern Personen mit Migrationshintergrund aufgrund ihrer Herkunft stigmatisiert (https://www.stern.de/gesellschaft/regional/hessen/landgericht--urteil-und-freispruch-im-prozess-um-schuesse-aus-dem-auto-35299500.html?utm_campaign=alle&utm_medium=rss-feed&utm_source=standard).

Der SWR berichtet über einen ähnlichen Fall vor dem Landgericht Ellwangen, bei dem ein 36-Jähriger Schüsse auf ein Auto gestanden hat. Auch in diesem Fall spielte eine Familienfehde eine Rolle (https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/ulm/prozess-ellwangen-schuesse-auto-nattheim-100.html). Der WDR berichtet über den Prozess im Fall Dramé, der ebenfalls Schüsse durch Polizeibeamte betrifft. Hier wurde für vier der fünf angeklagten Polizisten ein Freispruch gefordert (https://www1.wdr.de/nachrichten/ruhrgebiet/prozess-drame-verteidigung-freispruch-100.html).

Die Süddeutsche Zeitung berichtet über den Prozess im Fall Dramé und die Forderung der Staatsanwaltschaft nach einem Freispruch für den Schützen (https://www.sueddeutsche.de/panorama/staatsanwaltschaft-freispruch-schuetzen-prozess-tod-mouhamed-drame-dortmund-li.3158860?reduced=true). In einem weiteren Artikel der Süddeutschen Zeitung wird über den Prozess zu den tödlichen Polizeischüssen auf einen Flüchtling berichtet, in dem das Gericht auch eine Verurteilung wegen Fahrlässigkeit in Erwägung zieht (https://www.sueddeutsche.de/panorama/toedlicher-einsatz-richter-in-prozess-um-polizeischuesse-fahrlaessigkeit-denkbar-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-241126-930-300213). Die Glocke berichtet über einen Fall, in dem die Staatsanwaltschaft einen Freispruch für einen Polizisten gefordert hat, der auf einen Jugendlichen geschossen hatte (https://www.die-glocke.de/regionales/artikel/toedliche-polizeischuesse-staatsanwalt-regt-freispruch-an-1733149827).

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