Die Partei Die Linke steht vor großen Herausforderungen. Nach einer Reihe von Wahlniederlagen und internen Konflikten versucht sie auf ihrem Bundesparteitag in Halle, neue Impulse zu setzen und sich für die Zukunft aufzustellen. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, steht die Partei nach eigener Aussage vor einer "existenzbedrohenden Situation".
Der Parteitag, der vom 18. bis 20. Oktober in Sachsen-Anhalt stattfindet, steht ganz im Zeichen des Wandels. Die bisherigen Parteivorsitzenden, Janine Wissler und Martin Schirdewan, treten nicht erneut zur Wahl an. Als Favoriten für ihre Nachfolge gelten die Publizistin Ines Schwerdtner und der ehemalige Bundestagsabgeordnete Jan van Aken.
Die Linke befindet sich seit geraumer Zeit in einer schwierigen Phase. Die Abspaltung der ehemaligen Fraktionsvorsitzenden Sahra Wagenknecht und die Gründung ihrer eigenen Partei haben tiefe Gräben hinterlassen. Hinzu kommen die anhaltenden Wahlniederlagen, die die Partei in eine existenzielle Krise gestürzt haben.
Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, setzt die Partei auf neue Strategien und personelle Veränderungen. Der Leitantrag mit dem Titel "Gegen den Strom" soll dabei den Weg in die Zukunft weisen. Er fokussiert sich auf Kernthemen wie soziale Gerechtigkeit, Umverteilung, Friedenspolitik und den Kampf gegen Antisemitismus.
Trotz des gemeinsamen Ziels, die Partei zu erneuern, gibt es auch auf dem Parteitag in Halle einige Streitpunkte. So sorgt der Umgang mit dem Nahost-Konflikt und der Kampf gegen Antisemitismus für Diskussionen. Schwerdtner und van Aken haben sich in einem Interview mit dem "Spiegel" deutlich gegen eine Verharmlosung der Hamas ausgesprochen.
Auch das Thema eines bedingungslosen Grundeinkommens, das innerhalb der Partei kontrovers diskutiert wird, sowie die Begrenzung von Abgeordnetendiäten und Mandatszeiten stehen auf der Agenda des Parteitags.
Trotz der Herausforderungen gibt es auch Grund zur Hoffnung. Die Linke verzeichnet einen Zuwachs an neuen Mitgliedern, die sich aktiv in die Parteiarbeit einbringen wollen. Zudem setzt die Partei auf eine stärkere Bürgernähe und will sich wieder stärker auf soziale Themen konzentrieren, die die Menschen im Alltag bewegen.
Ob der Parteitag in Halle den erhofften Neuanfang einleiten kann, bleibt abzuwarten. Fest steht, dass die Linke vor großen Herausforderungen steht und sich neu erfinden muss, um in der politischen Landschaft Deutschlands wieder Fuß zu fassen.
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