Chinas Wirtschaft, die zweitgrößte der Welt, verliert weiter an Fahrt. Wie das Statistikamt in Peking bekannt gab, wuchs das Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal 2024 um 4,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dies entspricht einem Rückgang um 0,1 Prozentpunkte gegenüber dem zweiten Quartal. „Die Maßnahmen der Führung tragen den Herausforderungen der Wirtschaft zwar Rechnung, der Stimulus ist aber angesichts der Situation noch zurückhaltend, insbesondere um den Konsum anzutreiben“, zitiert die Deutsche Presse-Agentur den Ökonomen Max Zenglein vom China-Institut Merics in Berlin.
Die Verlangsamung des Wachstums hatte sich bereits in den Vormonaten abgezeichnet. Die chinesische Regierung reagierte Ende September mit der Ankündigung eines Konjunkturpakets. Allerdings blieben wichtige Details, wie z.B. das Ausmaß der zusätzlichen Verschuldung, offen. An den Aktienmärkten legte sich die anfängliche Euphorie daraufhin wieder, wie die Zeit berichtet.
Als eine der Hauptursachen für die Konjunkturschwäche gilt die anhaltende Krise im Immobiliensektor. Die damit verbundenen Unsicherheiten führen dazu, dass die Verbraucher ihr Geld eher zurückhalten. Dies wiederum belastet den Konsum, der in China eine wichtige Stütze der Wirtschaft darstellt.
Analysten äußern bereits Zweifel, ob die chinesische Regierung ihr Wachstumsziel von fünf Prozent für das laufende Jahr noch erreichen kann. Sheng Laiyun, der Sprecher des Pekinger Statistikamtes, zeigte sich hingegen optimistisch. Er verwies auf Anzeichen für eine Stabilisierung und Erholung der Wirtschaft im vierten Quartal. So seien seit Anfang Oktober der Stromverbrauch und die Preise einiger Produktionsmaterialien gestiegen. Auch der robuste Konsum während der Feiertage rund um den chinesischen Nationalfeiertag am 1. Oktober stimmen ihn hoffnungsvoll.
Quellen:
- https://www.zeit.de/news/2024-10/18/chinas-wachstum-schwaecht-sich-weiter-ab
- dpa
