18.10.2024
Deutsch als Zweitsprache: Engpass bei Lehrkräften gefährdet Integration

Migration und Schule: Großer Bedarf an Sprachlehrkräften

Die Integration von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund stellt Bildungssysteme vor Herausforderungen. Ein wichtiger Baustein für eine gelingende Integration ist das Erlernen der deutschen Sprache. Um dem Bedarf an zusätzlicher Sprachförderung gerecht zu werden, werden bundesweit verstärkt Lehrkräfte für Deutsch als Zweitsprache gesucht. Doch die Stellenbesetzung gestaltet sich oft schwierig, wie ein Beispiel aus Sachsen-Anhalt zeigt.

Wie die Zeit am 18. Oktober 2024 berichtete, hat das Bundesland Sachsen-Anhalt 50 Lehrkräfte für Deutsch als Zielsprache ausgeschrieben. Ziel war es, Schülerinnen und Schüler ohne ausreichende Deutschkenntnisse an Grundschulen, Sekundarschulen und Gemeinschaftsschulen besser zu unterstützen und ihnen so den Übergang in den Regelunterricht zu erleichtern. Allerdings konnte das Bildungsministerium bis dato nur 26 der ausgeschriebenen Stellen mit formal geeigneten Bewerbern besetzen.

Die Situation in Sachsen-Anhalt verdeutlicht die Herausforderung, qualifiziertes Lehrpersonal für Deutsch als Zweitsprache zu finden. Die Gründe für den Lehrkräftemangel sind vielfältig und reichen von der hohen Arbeitsbelastung im Lehrerberuf über den Wettbewerb mit anderen Bundesländern und dem privaten Sektor bis hin zu fehlenden Anreizen, wie beispielsweise einer höheren Vergütung.

Um dem Lehrermangel entgegenzuwirken, werden verschiedene Maßnahmen diskutiert. Dazu gehören unter anderem die Verbesserung der Arbeitsbedingungen für Lehrkräfte, die Erhöhung der Attraktivität des Lehrerberufs durch gezielte Imagekampagnen sowie die Förderung von Seiten- und Quereinsteigern.

Die ausreichende Versorgung mit Sprachlehrkräften ist essentiell, um allen Schülerinnen und Schülern die gleichen Bildungschancen zu ermöglichen. Nur so kann Integration gelingen und das Potenzial aller Kinder und Jugendlichen ausgeschöpft werden.

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