Ab dem 1. Januar 2025 tritt eine Reform in Kraft, die die Verteilung der Stromnetzkosten in Deutschland grundlegend verändern wird. Wie die F.A.Z. berichtet, profitieren von dieser Reform vor allem Verbraucher in Regionen mit einem hohen Aufkommen an Wind- und Solarenergie. Konkret bedeutet dies, dass die Netzentgelte in diesen Gebieten deutlich sinken werden.
Hintergrund dieser Entwicklung ist die ungleiche Verteilung von Wind- und Sonnenschein in Deutschland. Während einige Regionen deutlich mehr Ökostrom erzeugen als sie selbst verbrauchen, sind andere Gebiete auf die Einspeisung aus anderen Teilen des Landes angewiesen. Bisher wurden die Kosten für den Ausbau der Verteilnetze jedoch nur von den Verbrauchern in den Regionen getragen, in denen der Ökostrom erzeugt wurde.
Ab Januar 2025 wird ein Teil dieser Kosten nun bundesweit auf alle Netzbetreiber umgelegt. Dadurch sinken die Netzentgelte in Regionen mit starkem Zubau von Wind- und Solarenergie spürbar, wie die F.A.Z. unter Berufung auf Zahlen der Bundesnetzagentur berichtet. So spart ein Durchschnittshaushalt im Netz der WEMAG in Mecklenburg-Vorpommern im kommenden Jahr mehr als 200 Euro an Netzentgelten. Bei der Schleswig-Holstein Netz sind es etwa 150 Euro.
Die Bundesnetzagentur wird künftig jedes Jahr neu ermitteln, welche Netzbetreiber durch die Integration erneuerbarer Energien und den dadurch notwendigen Netzausbau besonders belastet sind. Die Kosten werden dann entsprechend verteilt. Im kommenden Jahr profitieren 178 Unternehmen und damit deren Kunden erstmals von dem neuen Mechanismus.
Tendenziell eher belastet werden hingegen Verbraucher in den Stadtstaaten sowie den dicht besiedelten Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg. Sie zahlen vom 1. Januar an einen Aufschlag auf ihre Stromrechnung.
Ob die sinkenden Netzentgelte auch tatsächlich zu niedrigeren Strompreisen für die Verbraucher führen, bleibt abzuwarten. Die Stromversorger sind nicht verpflichtet, die Entlastungen an ihre Kunden weiterzugeben. Die Bundesnetzagentur appellierte jedoch an die Unternehmen, die Vorteile der Reform an die Verbraucher weiterzureichen.
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