Das saarländische Rüstungsunternehmen KNDS Deutschland Maintenance in Freisen sieht optimistisch in die Zukunft. Wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet, zeigte sich Geschäftsführer Christoph Cords nach einem Besuch von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius zuversichtlich, dass sich der Betrieb weiterhin positiv entwickeln wird.
Diese Zuversicht gründet sich vor allem auf die Pläne des Verteidigungsministeriums, den Nachfolger des Transportpanzers Fuchs bei KNDS in Serie fertigen und instandsetzen zu lassen. Sollte die Entscheidung zugunsten des finnischen Modells Patria fallen, würde dies die Produktion von 1.200 Fahrzeugen in 20 verschiedenen Varianten bis zum Jahr 2040 bedeuten. Cords rechnet im Frühjahr mit einer Entscheidung.
Bereits heute ist KNDS in Freisen für die Instandsetzung, Kampfwertsteigerung und Hochrüstung von Rad- und Kettenfahrzeugen der Bundeswehr verantwortlich. Jährlich werden dort durchschnittlich mehr als 300 Fahrzeuge instandgesetzt, zusätzlich zu über 2.800 Motoren, Getrieben, Achsen und anderen Baugruppen.
Der Standort Freisen hat laut Cords in der Vergangenheit aufgrund politischer Entwicklungen schwierige Zeiten durchgemacht. Doch die Trendwende ist geschafft: Der Umsatz stieg von knapp 25 Millionen Euro im Jahr 2015 auf knapp 92 Millionen Euro im vergangenen Jahr. Parallel dazu wuchs die Mitarbeiterzahl von 180 auf fast 700, darunter 68 Auszubildende.
Mit dem Zuschlag für den Fuchs-Nachfolger würde die Mitarbeiterzahl weiter steigen. KNDS plant, 200 bis 300 neue Mitarbeiter einzustellen. Gesucht werden Fachkräfte in allen Bereichen, von Ingenieuren über Landmaschinenmechaniker bis hin zu Kfz-Mechatronikern und kaufmännischen Angestellten.
Sorgen, im Zuge des Fachkräftemangels nicht genügend Personal zu finden, macht sich Cords nicht. Bisher habe man keine Probleme gehabt, qualifizierte Arbeitskräfte zu finden. Gründe dafür seien die Mundpropaganda, das gute Betriebsklima und das gestiegene Ansehen der Rüstungsindustrie, insbesondere seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine.
Unabhängig von der Entscheidung über den Fuchs-Nachfolger ist die Zukunft der Arbeitsplätze bei KNDS gesichert. Wie Pistorius bekannt gab, soll in Freisen auch das Instandsetzungszentrum für den Schützenpanzer Puma entstehen. Damit wird die Expertise des Unternehmens im Bereich der militärischen Fahrzeugtechnik weiter gestärkt.
Christian Seel, Beauftragter für zivil-militärische Zusammenarbeit und Bevölkerungsschutz bei der saarländischen Landesregierung, betont die Bedeutung der langfristigen Beschäftigungsperspektiven, die mit der Produktion des Patria und der Einrichtung des Puma-Instandsetzungszentrums verbunden sind.
Cords zeigt sich zuversichtlich, dass neben Deutschland auch weitere Länder ihre Fahrzeuge des Typs Patria in Freisen bauen lassen könnten. Das Modell wird bereits in Finnland, Schweden und Lettland eingesetzt.
Insgesamt blickt KNDS Deutschland Maintenance optimistisch in die Zukunft. Die geplanten Projekte im Bereich der Panzerproduktion und -instandsetzung versprechen langfristige Beschäftigungsperspektiven und stärken die Position des Unternehmens in der Rüstungsindustrie.
Quelle: https://www.zeit.de/news/2024-10/15/knds-glaubt-an-positive-zukunft-mit-fuchs-nachfolger