Am kommenden Wochenende steht der Republik Moldau eine Entscheidung von historischer Tragweite bevor: Die Bürgerinnen und Bürger sind aufgerufen, über einen Beitritt zur Europäischen Union abzustimmen. Wie der „F.A.Z. Podcast Frühdenker“ berichtet, könnte diese Wahl den kleinen osteuropäischen Staat auf einen neuen Kurs in Richtung Westen führen.
Die Moldau, eingeklemmt zwischen Rumänien und der Ukraine, blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Nach dem Zerfall der Sowjetunion erlangte das Land 1991 seine Unabhängigkeit, sah sich jedoch immer wieder mit inneren Spannungen und dem Einfluss des großen Nachbarn Russland konfrontiert.
Ein EU-Beitritt wäre für die Moldau ein starkes Signal der Abkehr von Moskau und der Hinwendung zu westlichen Werten und Standards. Die Regierung in Chișinău erhofft sich davon wirtschaftliche Impulse, mehr politische Stabilität und eine Stärkung der Demokratie.
Doch der Weg in die EU ist lang und steinig. Die Moldau muss Reformen in den Bereichen Rechtsstaatlichkeit, Korruptionsbekämpfung und Menschenrechte umsetzen. Auch die ungelöste Transnistrien-Frage, wo prorussische Separatisten ein De-facto-Regime unterhalten, stellt ein großes Hindernis dar.
Die öffentliche Meinung in der Moldau ist gespalten. Befürworter eines EU-Beitritts erhoffen sich bessere Lebensbedingungen und eine sichere Zukunft in einem geeinten Europa. Gegner hingegen fürchten einen Verlust der nationalen Identität und eine zu starke Abhängigkeit von Brüssel.
Die Abstimmung am Wochenende wird zeigen, welchen Weg die Moldau einschlagen wird. Ein Beitritt zur EU wäre ein historischer Schritt, der das Land und die gesamte Region nachhaltig verändern würde.
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