October 6, 2024
Diplomatische Spannungen nach Macrons Forderung zum Waffenembargo gegen Israel

Aufruf zu Waffenembargo sorgt für diplomatische Spannungen zwischen Frankreich und Israel

Der französische Präsident Emmanuel Macron hat mit seinem Aufruf zu einem Waffenembargo gegen Israel für Empörung in Jerusalem gesorgt. Wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (F.A.Z.) berichtet, bezeichnete der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu Macrons Vorstoß als „Schande“.

Macron hatte gefordert, Waffenlieferungen an Israel einzustellen, um den Weg für eine politische Lösung im Konflikt mit den Palästinensern zu ebnen. Frankreich selbst werde keine Waffen mehr liefern, die im Gazastreifen eingesetzt werden könnten, so Macron gegenüber dem Radiosender „France Inter“. Allerdings werde Frankreich Israel weiterhin mit Verteidigungsausrüstung beliefern, insbesondere im Bereich der Raketenabwehr, meldete der Fernsehsender „BFMTV“ unter Berufung auf den Élyséepalast.

Netanjahu reagierte mit scharfer Kritik auf die Ankündigung des französischen Präsidenten. Israel befinde sich im Kampf gegen „die vom Iran angeführten Kräfte der Barbarei“, so Netanjahu. „Alle zivilisierten Länder“ sollten in dieser Situation an der Seite Israels stehen. Netanjahu kritisierte in diesem Zusammenhang die Doppelmoral westlicher Staaten, die ein Waffenembargo gegen Israel erwägten, während der Iran weiterhin die Hisbollah und andere Terrorgruppen unterstütze.

Der israelische Regierungschef bekräftigte zudem die Absicht Israels, auf den jüngsten Raketenangriff des Irans zu reagieren. „Kein Land der Welt würde einen solchen Angriff auf seine Städte und Bürger akzeptieren“, so Netanjahu. Israel habe „die Pflicht und das Recht, sich zu verteidigen“. Zum Zeitpunkt oder zur Art der Reaktion äußerte sich Netanjahu nicht.

Der Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern war am 7. Oktober 2023 durch einen Großangriff der Hamas auf Israel eskaliert. Bei dem Angriff und den anschließenden Kämpfen wurden über 1200 Menschen getötet, darunter viele Zivilisten.

Quelle: F.A.Z., dpa, Spiegel Online

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