Im Jahr 2024 wurden in sächsischen Gefängnissen größere Mengen an Drogen sichergestellt. Wie die Zeit eine Meldung aus der DPA wiedergab, wurden über 2,4 Kilogramm Betäubungsmittel entdeckt, ein deutlicher Anstieg im Vergleich zum Vorjahr. Mehr als die Hälfte der Funde bestand aus Cannabis. Heroin und Kokain wurden hingegen nur in geringen Mengen gefunden. Besonders auffällig ist der fast verdreifachte Fund von neuen psychoaktiven Stoffen (NPS), auch bekannt als Designerdrogen, auf 114 Fälle.
Ein Sprecher des Justizministeriums erklärte, wie von der Zeit berichtet, dass jeder Drogenfund im Justizvollzug zur Anzeige gebracht wird. Sofern die Drogen einer Person zugeordnet werden können, wird gegen diese ermittelt. Die Ergebnisse dieser Ermittlungen werden statistisch jedoch nicht erfasst.
Fünf Spürhunde, trainiert auf Drogen und Datenträger, sind in den sächsischen Gefängnissen im Einsatz. Wie die Zeit berichtete, spürten diese Hunde im Jahr 2024 in 14 Fällen Betäubungsmittel und in fünf Fällen Handys auf. Insgesamt wurden 202 Handys gefunden, 30 weniger als im Vorjahr. Der Besitz und die Benutzung von Mobiltelefonen sind in sächsischen Gefängnissen gemäß Strafvollzugsgesetz verboten. Ausnahmen können von der Anstaltsleitung lediglich für den offenen Vollzug genehmigt werden.
Trotz der Sicherheitsmaßnahmen gelangen immer wieder illegale Substanzen und Gegenstände in die Gefängnisse. Der Sprecher des Justizministeriums erklärte gegenüber der Zeit, dass dies vor allem bei Besuchen, bei unbeaufsichtigten Ausgängen oder bereits beim Haftantritt der Gefangenen geschehe. Auch der Waren- und Paketverkehr stellt eine potenzielle Einfallsschleuse dar.
Im Gegensatz zu den gestiegenen Drogenfunden im Jahr 2024, verzeichnete Sachsen im Jahr 2022 einen Rückgang sowohl bei Drogen- als auch bei Handyfunden, wie die Volksstimme berichtete. Im Jahr 2022 wurden insgesamt 978 Gramm Betäubungsmittel gefunden, hauptsächlich Cannabis und Crystal Meth. Auch die Zahl der gefundenen Handys sank auf 232. Die Volksstimme berichtete auch von einem weiteren Rückgang der Drogenfunde im ersten Halbjahr 2023 auf 382 Gramm.
Die Justizvollzugsanstalt Leipzig mit Krankenhaus bietet verschiedene familienorientierte Angebote, wie auf ihrer Website beschrieben. Dazu gehören Familiennachmittage dreimal im Jahr und Vater-Kind-Tage zweimal im Jahr. Diese Angebote sollen den negativen Auswirkungen der Inhaftierung auf Familien entgegenwirken.
Im Jahr 2024 gab es einen Appell für mehr Drogen- und Handyspürhunde in Gefängnissen, wie die Zeit berichtete. Die FDP-Fraktionssprecherin für Strafvollzug, Julia Goll, kritisierte die unzureichende Ausstattung und Arbeitssituation der Hundeführer. Roman Schnetz, Diensthundelehrwart Baden-Württemberg, forderte mindestens zwei zusätzliche Spürhunde. Er bemängelte auch die Verwendung privater Fahrzeuge für dienstliche Fahrten und die unzureichende Verpflegungspauschale für die Hunde.
Der REITOX-Bericht 2024 des IFT Instituts für Therapieforschung bietet detaillierte Informationen zum Drogenkonsum und drogenbezogenen Problemen in deutschen Gefängnissen. Der Bericht hebt die Unterschiede in der Verfügbarkeit von Therapieangeboten in den verschiedenen Bundesländern hervor und betont die Notwendigkeit bundesweiter Richtlinien für die drogenbezogene Gesundheitsversorgung in Haft.
https://www.zeit.de/news/2025-03/04/2024-groessere-drogenmenge-in-sachsens-gefaengnissen-entdeckt https://www.volksstimme.de/panorama/weniger-drogen-und-handys-in-sachsens-gefangnissen-gefunden-3698105 https://www.justiz.sachsen.de/jval/ https://www.zeit.de/news/2024-11/10/appell-fuer-mehr-drogen-und-handyspuerhunde-in-gefaengnissen https://www.dhs.de/fileadmin/user_upload/REITOX_BERICHT_2024_WB_09_Gefaengnis.pdf