Mercedes-Benz plant umfangreiche Sparmaßnahmen, um seine Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und seine Profitabilität zu verbessern. Wie die Zeit basierend auf einer Meldung der dpa berichtet, hat sich das Unternehmen mit dem Gesamtbetriebsrat auf ein Maßnahmenpaket geeinigt, das verschiedene Bereiche umfasst.
Die Maßnahmen betreffen unter anderem die Vergütung der Mitarbeiter. So sollen die Tariferhöhungen des aktuellen Tarifabschlusses der Metall- und Elektroindustrie nur zur Hälfte angerechnet werden. Dies geschieht durch Abzüge von der übertariflichen Zulage. Die Ergebnisbeteiligung für die Beschäftigten wird letztmalig auf Basis der laufenden Gesamtbetriebsvereinbarung für das Geschäftsjahr 2025 im kommenden Jahr ausgezahlt. Für die Folgezeit besteht aktuell keine Vereinbarung über eine Ergebnisbeteiligung. Zusätzlich wird es Einsparungen bei weiteren Vergütungsbestandteilen geben. Auch die Flexibilität beim Personaleinsatz soll erhöht werden, unter anderem durch verstärkten Einsatz von Zeitarbeit in der Produktion.
Ein weiterer Bestandteil des Maßnahmenpakets ist ein Abfindungsprogramm für Beschäftigte in indirekten Bereichen. Laut Unternehmensangaben soll das Programm sozialverträglich und fair gestaltet werden. Betriebsbedingte Kündigungen sind ausgeschlossen, es gilt die doppelte Freiwilligkeit.
Die Beschäftigungssicherung („Zusi“) wird bis Ende 2034 verlängert. Ursprünglich galt die „Zusi“ bis Ende 2029. Die Verlängerung war eine Forderung des Gesamtbetriebsratsvorsitzenden Ergun Lümali. Das Maßnahmenpaket und die Vereinbarung zur Beschäftigungssicherung gelten für rund 91.000 Beschäftigte in Deutschland.
Bereits Ende 2024 wurde beschlossen, dass die Basisvergütung für den Vorstand, leitende Führungskräfte und Teamleiter, die nicht unter den Tarifvertrag fallen, für das Jahr 2025 nicht erhöht wird.
Wie Reuters berichtet, hatte Mercedes-Benz im Jahr 2024 einen Gewinneinbruch erlitten. Im Februar 2025 skizzierte der Vorstand Eckpunkte des Sparprogramms, das intern als "Next Level Performance"-Programm bezeichnet wird. Ziel ist es, die Produktionskosten bis 2027 um zehn Prozent im Vergleich zu 2025 zu senken. Auch die Materialkosten und Fixkosten sollen bis 2027 um jeweils zehn Prozent sinken.
Schon 2023 plante Daimler, wie Reuters berichtet, die Fixkosten, Investitionsausgaben (Capex) und F&E-Ausgaben bei Mercedes-Benz bis 2025 um mehr als 20 % zu senken. Dies war Teil einer Strategie, die Marke im Premiumsegment weiter zu etablieren. Damals plante Daimler, den Absatz von Maybach-Fahrzeugen zu verdoppeln und den Absatz von AMG- und G-Klasse-Derivaten, einschließlich Elektrovarianten, zu steigern.
Just-Auto berichtete im November 2024, dass Mercedes-Benz aufgrund eines sich verschlechternden Geschäftsumfelds Kostensenkungen in Milliardenhöhe plante. Ein Sprecher des Unternehmens wurde mit den Worten zitiert: "In den kommenden Jahren werden wir unsere Kosten um mehrere Milliarden Euro pro Jahr senken." Die genaue Höhe der Einsparungen und die Auswirkungen auf die Arbeitsplätze blieben damals jedoch unklar.
Laut Electrek gewährte Mercedes bereits im Februar 2025 hohe Rabatte auf seine Elektrofahrzeuge des Modelljahres 2025, um die Verkäufe anzukurbeln. Dies geschah nach einem Rückgang der Verkäufe der Modelle EQB, EQE und EQS im Jahr 2024 in den USA.