Die SPD bleibt stärkste Kraft in der Hamburger Bürgerschaft, muss aber Stimmenverluste hinnehmen. Wie die Zeit, unter Berufung auf eine Meldung der dpa, berichtet, erreichte die Partei von Bürgermeister Peter Tschentscher 33,5 Prozent der Stimmen, verglichen mit 39,2 Prozent im Jahr 2020. Die CDU konnte, nach einem historisch schlechten Ergebnis bei der letzten Wahl, deutlich zulegen und erreichte 19,8 Prozent (2020: 11,2 Prozent). Wie der NDR berichtet, verdrängte sie damit die Grünen, die auf 18,5 Prozent kamen (2020: 24,2 Prozent), vom zweiten Platz.
Die Linke konnte sich laut Zeit ebenfalls verbessern und erreichte 11,2 Prozent (2020: 9,1 Prozent). Der NDR meldet, dass die Partei insbesondere bei jungen Wählerinnen und Wählern stark zugelegt habe. Die AfD steigerte sich auf 7,5 Prozent (2020: 5,3 Prozent). Die FDP scheiterte mit 2,3 Prozent (2020: 4,97 Prozent) deutlich an der Fünf-Prozent-Hürde. Ebenso verpasste das BSW mit 1,8 Prozent den Einzug in die Bürgerschaft. Die Europapartei Volt kam auf 3,2 Prozent.
Das komplexe Wahlsystem in Hamburg, bei dem jede Wählerin und jeder Wähler bis zu zehn Stimmen abgeben konnte – fünf für die Landesliste und fünf für die Wahlkreisliste – machte die Auszählung schwierig. Wie die Zeit berichtet, wurde am Wahlabend zunächst die voraussichtliche Fraktionsstärke anhand der Zweitstimmen auf den Landeslisten ermittelt. Die endgültige Sitzverteilung wird erst nach Auszählung der Wahlkreisstimmen (Erststimmen) feststehen. Laut Webseite der Hamburger Wahlen lag die Wahlbeteiligung bei 67,7 Prozent, ein Anstieg im Vergleich zu 63 Prozent im Jahr 2020.
Trotz der Verluste könnten SPD und Grüne ihre Koalition fortsetzen. Wie vom NDR berichtet, verfügen beide Parteien zusammen über 70 der 121 Sitze. Die CDU erhebt jedoch ebenfalls Anspruch auf eine Regierungsbeteiligung. Bürgermeister Tschentscher kündigte an, mit beiden Parteien Gespräche führen zu wollen, zuerst jedoch mit den Grünen. Laut ZDF sagte CDU-Spitzenkandidat Dennis Thering, er freue sich auf Sondierungsgespräche mit der SPD. Grünen-Spitzenkandidatin Katharina Fegebank betonte, sie nehme Tschentscher beim Wort, dass Rot-Grün fortgesetzt werde.
Das vorläufige amtliche Endergebnis wird vom Statistikamt Nord veröffentlicht und kann auf der Webseite wahlen-hamburg.de eingesehen werden. Dort finden sich detaillierte Informationen zu den Landesstimmen, den Personenstimmen und der Wahlbeteiligung in den einzelnen Bezirken. Wie die Tagesschau berichtet, basiert die Analyse des Wahlverhaltens auf einer Exit Poll von infratest dimap.