3.3.2025
Macrons Atom-Schirm: Europäische Debatte entbrannt
Debatte um Macrons "Europäischen Atomschirm"

Debatte um Macrons "Europäischen Atomschirm"

Der französische Präsident Emmanuel Macron hat wiederholt die Idee eines "Europäischen Atomschirms" ins Spiel gebracht, was sowohl in Frankreich als auch international zu Diskussionen führt. Wie die FAZ berichtet, bot Macron während eines Staatsbesuchs in Portugal im März 2025 Gespräche über die nukleare Abschreckung an (FAZ, 03.03.2025). Er betonte die Notwendigkeit einer "tiefgehenden strategischen Diskussion", sollte Europa "auf dem Weg zu größerer Autonomie und Abschreckungsfähigkeit vorankommen" wollen. Gleichzeitig unterstrich er die Sensibilität des Themas, bekräftigte aber seine Bereitschaft, diese Diskussion zu führen.

Macrons Vorstoß ist nicht neu. Bereits 2020 lud er, wie die Zeit berichtete, europäische Staaten zu einem "strategischen Dialog" über den Beitrag des französischen Atomwaffenarsenals zur europäischen Sicherheit ein (Zeit, 12.02.2020). Damals stieß das Angebot, insbesondere in Deutschland, auf Zurückhaltung. Die damalige Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer bezeichnete die Überlegungen als "nicht sehr realistisch" und verwies auf den bestehenden Schutz durch den NATO-Atomschirm, der vor allem von den USA getragen wird. Auch ein Artikel der SWP von 2018 betont Deutschlands enge Einbindung in die nukleare Abschreckungspolitik der NATO und die Bedeutung der in Deutschland stationierten US-Atomwaffen (SWP, 19.02.2018).

Die Debatte um einen europäischen Atomschirm unter französischer Führung ist komplex und vielschichtig. Wie Egeland und Pelopidas in einem Artikel von 2020 argumentieren, handelt es sich um eine wiederkehrende "Zombie-Debatte", die von organisatorischen Interessen und konzeptionellen Widersprüchen zwischen nuklearer Verwundbarkeit und dem Anspruch auf Schutz und Autonomie angetrieben wird (Tandfonline, 10.12.2020). Sie sehen die Idee eines europäischen Atomschirms kritisch und bezweifeln ihren Nutzen für Sicherheit, strategische Autonomie und demokratische Kontrolle.

Auch innerhalb Frankreichs ist die Idee umstritten. Die Opposition um Marine Le Pen warf der Regierung vor, den "Ausverkauf der französischen Atommacht" zu organisieren (FAZ, 03.03.2025). Ein Wissenschaftlicher Dienst des Bundestages analysierte 2020 die politische und zivilgesellschaftliche Akzeptanz von Atomwaffen in verschiedenen europäischen Ländern, darunter auch Frankreich, und stellte fest, dass die französische Atomwaffendoktrin traditionell stark auf nationaler Souveränität beruht (Bundestag, 14.12.2020). Die Frage, wie ein "Europäischer Atomschirm" unter französischer Führung in der Praxis funktionieren und demokratisch kontrolliert werden könnte, bleibt offen.

Verwendete Quellen:

https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/frankreich-streitet-ueber-den-atomaren-schutzschirm-110332914.html

https://www.zeit.de/politik/deutschland/2020-02/muenchner-sicherheitskonferenz-atomwaffen-verteidigung-europa/seite-2

https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/09662839.2020.1855147

https://www.bundestag.de/resource/blob/821378/1cfaa169487ede97b448111c8a5a48f7/WD-2-102-20-pdf.pdf

Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von ki erstellt.
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