Die Nashornwilderei im südafrikanischen Krüger-Nationalpark ist ein anhaltendes Problem, das trotz intensiver Bemühungen der Parkbehörden und Naturschutzorganisationen nicht eingedämmt werden kann. Wie die Zeit unter Berufung auf eine dpa-Meldung berichtete, werden speziell ausgebildete Spürhunde eingesetzt, um Wilderer aufzuspüren und den illegalen Handel mit Nashornhorn zu bekämpfen. Diese Hunde werden unter anderem in Hessen ausgebildet und sollen im Krüger-Nationalpark an Eingangstoren Fahrzeuge kontrollieren und Nashorn-Horn sowie Munition erschnüffeln.
Die Ausbildung der Hunde ist aufwendig und anspruchsvoll, da Nashorn-Horn eine geringe Geruchsintensität besitzt, vergleichbar mit einem Fingernagel. Wie die Zeit weiter ausführt, dauert die Ausbildung drei bis vier Monate und beinhaltet die Festigung der Geruchsbilder sowie das Absuchen verschiedener Verstecke. Die Hunde müssen außerdem auf die Bedingungen in Südafrika vorbereitet werden und lernen, mit Lärm, Gewittern und Schüssen umzugehen.
Trotz der Erfolge, die mit dem Einsatz von Spürhunden erzielt werden, ist die Nashornwilderei im Krüger-Nationalpark weiterhin ein großes Problem. Wie IOL berichtet, wurden im ersten Halbjahr 2024 knapp 230 Nashörner gewildert. Der World Wide Fund For Nature (WWF) sieht eine besorgniserregende Entwicklung und meldet für 2023 knapp 500 gewilderte Nashörner in Südafrika, elf Prozent mehr als im Vorjahr. Laut IOL wurden in einer Woche im April 2024 neun mutmaßliche Wilderer in verschiedenen Abschnitten des Krüger-Nationalparks festgenommen. Sie waren im Besitz von Jagdgewehren, Munition und Ausrüstung für die Wilderei.
Die Wilderei ist nicht auf Nashörner beschränkt. Wie IOL in einem weiteren Artikel berichtet, stellen Wilderer auch Drahtfallen auf, die wahllos Tiere fangen und verletzen. Diese Fallen gefährden verschiedene Tierarten im Park und führen zu Verletzungen und Infektionen.
Die Bekämpfung der Wilderei wird durch Korruption innerhalb des Parks zusätzlich erschwert. DefenceWeb berichtet, dass im Juni 2024 vier mutmaßliche Nashornwilderer bei zwei separaten Vorfällen im Krüger-Nationalpark von Rangern erschossen wurden. Der Park wird durch die anhaltende Wilderei stark unter Druck gesetzt, und die Ranger arbeiten unter gefährlichen Bedingungen.
Die Nashornwilderei ist ein komplexes Problem, das durch die hohe Nachfrage nach Nashornhorn in einigen asiatischen Ländern angetrieben wird. Der hohe Preis des Horns, das als Heilmittel und Statussymbol gilt, lockt kriminelle Organisationen an und führt zu einer anhaltenden Bedrohung für den Nashornbestand im Krüger-Nationalpark.
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