Die erste Phase der Waffenruhe im Gazastreifen läuft am 1. März 2025 aus. Wie die Zeit unter Berufung auf die dpa berichtet, hängen die weiteren Entwicklungen von den heute beginnenden Verhandlungen ab, die mit dem Beginn des Ramadans zusammenfallen. UN-Generalsekretär António Guterres betonte die Wichtigkeit des Abkommens und der Geiselfreilassung und bezeichnete die kommenden Tage als kritisch. Er appellierte an die Parteien, „keine Mühe zu scheuen, um ein Scheitern dieses Deals zu verhindern“, wie es in einer UN-Mitteilung heißt (Zeit/dpa).
Das Abkommen zwischen Israel und der Hamas sieht eine Fortsetzung der Waffenruhe vor, solange Verhandlungen über die nächste Phase laufen. Die dpa meldet, dass aus Hamas-Kreisen bekannt wurde, dass die Organisation einer Verlängerung der ersten Phase nicht zustimmen will und auf den Beginn der zweiten Phase besteht. In dieser soll der Krieg offiziell beendet, die restlichen Geiseln freigelassen und israelische Truppen aus Gaza abgezogen werden (Zeit/dpa).
Israelische Medien berichten, dass Israel eine Verlängerung der ersten Phase um 42 Tage anstrebt. Wie die FAZ ebenfalls unter Berufung auf die dpa berichtet, könnte Israel versuchen, einen weiteren Austausch von Geiseln gegen palästinensische Häftlinge zu erreichen. Eine israelische Quelle, zitiert von CNN, äußerte sich skeptisch gegenüber einem baldigen Kriegsende (FAZ/dpa). Die rechtsextremen Koalitionspartner von Premierminister Netanjahu fordern die vollständige Zerstörung der Hamas. Netanjahu beriet sich laut Medienberichten mit Ministern und Verteidigungsbeamten über das weitere Vorgehen (Zeit/dpa).
Sollten die Verhandlungen Fortschritte erzielen, könnte der US-Sondergesandte Steve Witkoff laut der US-Nachrichtenseite „Axios“ in die Region reisen, um die Verhandlungen zum Abschluss zu bringen. Witkoff äußerte gegenüber CNN die Hoffnung auf eine Verlängerung der ersten Phase, um über die zweite Phase verhandeln zu können (Zeit/dpa). UN-Generalsekretär Guterres plant, in der kommenden Woche zu einem Sondergipfel der Arabischen Liga nach Kairo zu reisen, um den Wiederaufbau des Gazastreifens zu besprechen (Zeit/dpa).
Die zweite Phase des Abkommens sollte eigentlich bereits Anfang Februar beginnen. Neben der Geiselfreilassung und dem Truppenabzug sieht der Deal auch die dauerhafte Beendigung des Krieges vor (Zeit). Israels Verteidigungsminister Israel Katz erklärte jedoch, dass die Soldaten im Philadelphi-Korridor stationiert bleiben, um Waffenschmuggel der Hamas zu verhindern (Zeit).
Die Hamas rief ihre Anhänger zu einer starken Präsenz an der Al-Aksa-Moschee in Jerusalem während des Ramadans auf. Die Moschee ist ein wichtiges Symbol im Konflikt zwischen der Hamas und Israel (Zeit). Der RND berichtet über die schwierigen Lebensbedingungen von über zwei Millionen Menschen im Gazastreifen und die Rolle der Hamas, die 2007 die Macht im Gazastreifen übernahm. Die darauffolgende Blockade des Küstengebiets durch Israel und Ägypten wird ebenfalls erwähnt (RND).
Plan International berichtet über die Auswirkungen der Waffenruhe auf die Bevölkerung. Die Organisation zitiert eine 24-jährige Frau namens Fatima, die ihre Hoffnung auf eine Rückkehr zur Normalität ausdrückt. Gleichzeitig berichtet Plan International über die Zerstörung im Gazastreifen und die Notwendigkeit humanitärer Hilfe, insbesondere für Kinder (Plan).
Quellen:
https://www.zeit.de/news/2025-03/01/erste-phase-der-gaza-waffenruhe-laeuft-ab
https://www.faz.net/agenturmeldungen/dpa/erste-phase-der-gaza-waffenruhe-laeuft-ab-110328896.html
https://www.rnd.de/politik/nahost-liveticker-verhandlungen-ueber-zweite-phase-von-gaza-waffenruhe-haben-begonnen-28-02-2025-TENB5YC2Y5C45LMULAZY62C2DA.html
https://www.plan.de/magazin/artikel/ein-funken-hoffnung-kehrt-nach-gaza-zurueck.html