Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schlägt Alarm und fordert dringende humanitäre Hilfe für den Gazastreifen. Wie die Zeit berichtet, befürchten internationale Experten eine unmittelbar bevorstehende Hungersnot im Norden des Gebiets (Zeit Online, 09.11.2024). Der WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus bezeichnete die jüngste Einschätzung der Integrated Food Security Phase Classification (IPC), einer Initiative zur Analyse von Nahrungskrisen mit Sitz in Rom, als „zutiefst alarmierend“. Er fordert „eine sofortige Aufstockung und sicheren Zugang für humanitäre Hilfe – vor allem Lebensmittel und Medikamente für schwere Unterernährung – innerhalb von Tagen, nicht Wochen.“
Die IPC-Experten hatten zuvor in einem dringenden Appell an alle beteiligten Akteure appelliert, innerhalb weniger Tage zu handeln, um eine Katastrophe abzuwenden. Wie die dpa meldet, warnen sie vor einer "unmittelbar bevorstehenden Hungersnot" (Handelsblatt, 09.11.2024). Die Experten betonen die Notwendigkeit sofortigen Handelns, um die katastrophale Situation abzuwenden.
Diese Warnungen kommen kurz vor Ablauf einer von den USA gesetzten 30-Tage-Frist. Washington hatte Israel am 13. Oktober aufgefordert, die humanitäre Lage im Gazastreifen innerhalb dieser Frist zu verbessern. Andernfalls drohen die USA, die Militärhilfe für Israel einzuschränken. Der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller, räumte zwar ein, dass Israel bereits Schritte unternommen habe, um die humanitäre Hilfe zu erhöhen. Er betonte jedoch, dass weitere Anstrengungen notwendig seien, um die Not der Bevölkerung im Gazastreifen zu lindern, der nach über einem Jahr Krieg weitgehend zerstört ist (Volksfreund, 09.11.2024).
Der Gazastreifen leidet seit Jahren unter einer schweren humanitären Krise, die durch den anhaltenden Konflikt, Blockaden und die Zerstörung der Infrastruktur verschärft wird. Die Bevölkerung hat nur begrenzten Zugang zu grundlegenden Gütern wie Lebensmitteln, sauberem Wasser und medizinischer Versorgung. Die andauernden Kampfhandlungen haben zu zahlreichen Todesopfern und Vertreibungen geführt, was die Situation zusätzlich erschwert. Die Zerstörung von Krankenhäusern und medizinischen Einrichtungen hat das Gesundheitssystem schwer getroffen und die Versorgung der Bevölkerung mit medizinischer Hilfe stark eingeschränkt.
Die internationale Gemeinschaft hat auf die sich verschärfende humanitäre Krise im Gazastreifen mit Besorgnis reagiert. Mehrere Hilfsorganisationen sind vor Ort im Einsatz, um die betroffene Bevölkerung mit Nahrungsmitteln, Wasser, medizinischer Versorgung und Unterkünften zu unterstützen. Die Vereinten Nationen haben wiederholt zu einem Waffenstillstand und zur uneingeschränkten humanitären Hilfe aufgerufen. Es gibt jedoch weiterhin Herausforderungen beim Zugang zu den Bedürftigen im Gazastreifen, insbesondere aufgrund der Sicherheitslage und der Blockaden.
Die Lage im Gazastreifen bleibt äußerst kritisch. Die Warnungen vor einer Hungersnot unterstreichen die Dringlichkeit, die humanitäre Hilfe zu verstärken und den Zugang zu den Bedürftigen zu gewährleisten. Es ist unerlässlich, dass alle beteiligten Akteure zusammenarbeiten, um die humanitäre Krise zu bewältigen und eine weitere Eskalation des Konflikts zu verhindern. Die internationale Gemeinschaft muss ihre Anstrengungen verstärken, um eine nachhaltige Lösung für den Konflikt zu finden und die Menschen im Gazastreifen zu unterstützen.
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