Die Auswirkungen von Dürreperioden und Starkregenereignissen auf das Grundwasser sind komplex und vielschichtig. Während Dürren zu sinkenden Grundwasserständen und damit zu Wasserknappheit führen können, bergen Starkregenereignisse die Gefahr von Überschwemmungen und Bodenerosion, die wiederum die Grundwasserqualität beeinträchtigen können. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet, sind die Folgen mehrjähriger Dürreperioden für den Boden gravierend. Die Bodenstruktur verändert sich, die Wasserspeicherkapazität nimmt ab, und selbst nach Starkregenfällen kann das Wasser nicht mehr optimal aufgenommen werden.
Ein wichtiger Aspekt ist die Grundwasserneubildung. Diese wird durch längere Trockenperioden deutlich reduziert, wie eine Studie im Rahmen des Projekts KLIWA (Klimaveränderung und Konsequenzen für die Wasserwirtschaft) zeigt. Wie im Artikel "Auswirkungen des Klimawandels auf das Grundwasser und die Wasserversorgung in Süddeutschland" erläutert, wurde der Bodenwasserhaushalt und die Grundwasserneubildung für Süddeutschland von 1951 bis 2019 modelliert. Die Ergebnisse zeigen eine deutliche Verringerung der Grundwasserneubildung in der jüngeren Vergangenheit (seit 2003), einhergehend mit einem Anstieg der mittleren jährlichen Temperatur und einer Reduktion der jährlichen Niederschlagssummen.
Die Landwirtschaft spielt eine entscheidende Rolle im Zusammenhang mit Grundwasser und Klimawandel. Wie im Editorial "Mit Sicherheit unsicher: Grundwasserbewirtschaftung und Landwirtschaft im Zuge des Klimawandels" hervorgehoben wird, ist die Landwirtschaft weltweit der größte Nutzer von Süßwasser. Bewässerungsintensive Kulturen verbrauchen große Mengen an Wasser, was in Trockenperioden zu Nutzungskonflikten führen kann. Besonders kritisch wird die Situation bei kleineren lokalen Grundwasservorkommen, die in Dürreperioden schnell an ihre Grenzen stoßen. Das Editorial betont die Notwendigkeit einer soliden Datenbasis und verlässlicher Prognosen, um eine nachhaltige Grundwasserbewirtschaftung zu gewährleisten.
Die Auswirkungen des Klimawandels auf das Grundwasser betreffen nicht nur die Ressource selbst, sondern auch die gesamte Infrastruktur, von der Förderung bis zur Verteilung. Wie im Artikel "Auswirkungen des Klimawandels auf die zukünftige Grundwassernutzung – Betroffenheiten, Handlungsbedarfe und Lösungsansätze" beschrieben, können Hitzewellen, Trockenperioden und Starkregenereignisse die Funktionalität der kritischen Infrastruktur beeinträchtigen. Darüber hinaus können indirekte Beeinflussungen durch Kaskadeneffekte, beispielsweise ausgehend vom Energiesektor, auftreten. Daher sind integrative und systemische Lösungen erforderlich, um die Wasserversorgung auch unter den Bedingungen des Klimawandels sicherzustellen.
Verwendete Quellen: