Die Autorin und Moderatorin Sophie Passmann äußerte sich kürzlich in Berlin gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) kritisch über den Einfluss von sozialen Medien auf das Leben junger Frauen. Passmann, bekannt für ihre Bücher „Pick Me Girls“ und „Alte weiße Männer: Ein Schlichtungsversuch“, ist der Ansicht, dass Social Media das Leben junger Frauen auf verschiedene Weisen erschwert.

„Die Art, wie sich junge Frauen durch das Leben bewegen, ist durch Social Media schwieriger geworden, glaube ich“, so Passmann gegenüber der dpa. Sie beobachtet eine Rückwärtsentwicklung in den Verhaltensmustern junger Frauen, die sich zunehmend an Konsum, Attraktivität und dem männlichen Blick orientieren.

Als Hauptgrund für diese Entwicklung sieht Passmann den Algorithmus von Plattformen wie Instagram und Tiktok. „Der Algorithmus bevorzugt schlanke, weiße, symmetrische, attraktive, schöne Frauen. Da kann man nicht drumherum diskutieren.“, so die Moderatorin, die bald ihr Theaterdebüt am Berliner Ensemble geben wird.

Sie veranschaulicht ihre These mit einem Beispiel: Ein Bild einer attraktiven Frau im Bikini erzielt auf diesen Plattformen deutlich mehr Interaktion als beispielsweise ein Aufruf zur Teilnahme an einer Landtagswahl.

Diese Dynamik führt laut Passmann zu einem Teufelskreis. Insbesondere bei Inhalten, die den Nutzerinnen am Herzen liegen, sei der Wunsch nach Erfolg und Reichweite in den sozialen Medien groß. Um diesen Erfolg zu erzielen, sehen sich viele Frauen gezwungen, sich anzupassen an die Inhalte, die nachweislich funktionieren – und das sind laut Passmann nun mal „Attraktivität, Freizügigkeit und Inhalte für den männlichen Blick“.

Passmann, die auch einen Podcast mit Moderator Joko Winterscheidt betreibt, veröffentlichte 2023 ihren Roman „Pick Me Girls“. Das Buch, das sich mit dem Einfluss des männlichen Blicks auf das Leben von Frauen auseinandersetzt, wird nun in einer von Passmann selbst adaptierten Theaterfassung am Berliner Ensemble zur Aufführung kommen. Die Premiere ist für den 17. Oktober geplant.

In Zusammenarbeit mit dem Dramaturgen Johannes Nölting und der Regisseurin Christina Tscharyiski hat Passmann den Stoff für die Bühne bearbeitet. Dabei habe sie sich auf die wesentlichen Elemente des Romans konzentriert, wie beispielsweise ein Kapitel, das sich mit dem Thema Schönheitsoperationen auseinandersetzt.

Quelle: dpa