Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben mit Dutzenden Kampfflugzeugen Ziele im Jemen angegriffen. Wie die israelische Armee mitteilte, richtete sich der großangelegte Einsatz gegen Einrichtungen der „Huthi-Terrorregime“ in den Gebieten Ras Isa und Hudaida. Zu den Angriffszielen zählten unter anderem Kraftwerke sowie ein Hafen, der für Ölimporte genutzt wird und über den die Huthi-Miliz iranische Waffen und militärische Vorräte transportiert haben soll. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig prüfen.
Nach Angaben des von den Huthi-Rebellen kontrollierten Gesundheitsministeriums wurden vier Menschen getötet und 29 verwundet. Augenzeugen berichten, dass die strategisch wichtige Hafenstadt Hudaida von schweren Explosionen erschüttert wurde. Arabische Fernsehsender zeigten Flammen eines Großbrandes in einem Kraftwerk. Anwohnern berichteten der dpa, dass israelische Kampfflugzeuge zwei Kraftwerke getroffen hätten. Ein Sprecher der Huthi bezeichnete den Angriff als Versuch Israels, die Unterstützung der schiitischen Miliz für die Hamas im Gazastreifen zu beenden. Die Angriffe könnten den „Willen des jemenitischen Volkes nicht brechen“.
Der israelische Luftangriff auf den Jemen - rund 1800 Kilometer von der israelischen Landesgrenze entfernt - erfolgte dem Militär zufolge als Reaktion auf die jüngsten Huthi-Angriffe. Am Samstagabend war in mehreren Gebieten im Zentrum Israels und in der Küstenmetropole Tel Aviv wegen eines Beschusses aus dem Jemen erneut Raketenalarm ausgelöst worden. Eine Rakete wurde laut Militär noch vor Erreichen des israelischen Hoheitsgebiets abgefangen. Die proiranische Huthi-Miliz handelt bei ihren Angriffen nach eigenen Angaben aus Solidarität mit der islamistischen Hamas im Gazastreifen, gegen die Israel seit fast einem Jahr Krieg führt. Zuletzt hatte Israel Jemen Ende Juli angegriffen. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, handelte es sich bei den Zielen um einen Hafen, über den die Huthi-Rebellen Öl und Waffen transportiert haben sollen.
