19.10.2024
Emma Corrin über ihre Rolle in Deadpool & Wolverine und die Inspiration durch Christoph Waltz
Emma Corrin im Interview: „Die Idee mit Christoph Waltz hatte Ryan Reynolds“

Emma Corrin im Interview: „Die Idee mit Christoph Waltz hatte Ryan Reynolds“

Rund vier Jahre ist es her, dass Emma Corrin praktisch über Nacht berühmt wurde. In der dritten und vierten Staffel der Serie „The Crown“ war Corrin – geboren 1995 im britischen Kent – als Prinzessin Diana zu sehen und begeisterte Fans und Kritik gleichermaßen. Anschließend folgten Hauptrollen in den Filmen „Der Liebhaber meines Mannes“ und „Lady Chatterleys Liebhaber“ sowie jüngst in der Serie „A Murder at the End of the World“ (Disney+). Im Kinofilm „Deadpool & Wolverine“ ist Corrin nun als Cassandra Nova eine Gegenspielerin der Titelhelden. Anlässlich eines Fan-Events im Vorfeld des deutschen Kinostarts trafen wir Emma Corrin im Berliner Soho House zum Interview.

Erster Abend in Berlin

„Emma, herzlich willkommen in Berlin! Ihren ersten Abend haben Sie tatsächlich im Olympiastadion verbracht, richtig?“

„Genau, wir haben das EM-Spiel der Türkei gegen die Niederlande gesehen. Eigentlich war ich nie ein großer Fußballfan, aber das hat sich durch Ryan Reynolds inzwischen geändert. Ich war mit ihm in Wales, in Wrexham, wo er und Rob McElhenney ja den lokalen Verein gekauft haben. Was die beiden da leisten, finde ich ziemlich klasse. Aber das Spiel gestern Abend war auch gar nicht schlecht. Ziemlich spannend, denn erst sah alles nach einer eindeutigen Angelegenheit aus und dann haben die Niederländer das noch mal richtig rumgerissen.“

Ein neues Abenteuer im Superhelden-Genre

„Der Stadionbesuch war natürlich auch Teil des Marketings für „Deadpool & Wolverine“. Hatten Sie es bewusst darauf angelegt, mal eine Rolle in einem Superheldenfilm zu bekommen?“

„Der Reiz lag für mich eher darin, dass ich so etwas noch nie gemacht hatte und ein solcher Film wahrlich nicht in meiner Komfortzone lag. Weder hatte ich einen Bezug zu Comics noch zu den Marvel-Filmen, obwohl ja beides eine unglaubliche Relevanz in unserer Popkultur hat. Überhaupt war ich noch nie Teil einer so großen Filmproduktion. Am Ende überzeugt haben mich aber vor allem die Gespräche mit Ryan und dem Regisseur Shawn Levy, die ausgerechnet mich für diese Rolle haben wollten und mich mit ihrer Begeisterung ansteckten.“

Die Wahl der Bösewicht-Rolle

„Haben sie Ihnen verraten, warum ihre Wahl für die Bösewicht-Rolle ausgerechnet auf Sie fiel?“

„Ihnen war wohl ganz wichtig, dass diese Cassandra nicht eine Klischee-Bösewichtin wird. Ich sehe ja – selbst ohne die Glatze, die ich nun im Film habe – irgendwie nicht so aus, wie man sich eine Schurkin gemeinhin vorstellt, und meine Energie und Ausstrahlung sind sicherlich etwas sanfter, als man es von einer solchen Figur erwarten würde. Ich glaube, es ging ihnen darum, dass man Empathie hat mit ihr, aber sie genauso sehr auch fürchtet.“

Inspiration durch Christoph Waltz und Gene Wilder

„Als Inspiration dienten Ihnen sowohl Christoph Waltz in „Inglourious Basterds“ als auch Gene Wilder in „Charlie und die Schokoladenfabrik“.

„Die Idee mit Christoph Waltz hatte Ryan. Ich wusste sofort, was er meint, denn der ist ja als Hans Landa in Tarantinos Film ein sehr widersprüchlicher, überraschender Bösewicht. Er sieht in seiner Uniform, von der jeder weiß, was sie repräsentiert, aus wie der Teufel persönlich, ist dann aber erst einmal entwaffnend charmant und ziemlich normal in seinem Auftreten. Für Gene Wilder gilt eigentlich Ähnliches, auch da entsprechen Auftreten und Absichten nicht sofort den Erwartungen. Er sieht ein wenig schräg aus und hat etwas von dem, was man als unberechenbar bezeichnen könnte.“

Fazit und Ausblick

Emma Corrin hat sich mit ihrer neuen Rolle in „Deadpool & Wolverine“ nicht nur ein neues Genre erschlossen, sondern auch die Möglichkeit, als Schauspielerin zu wachsen und sich weiterzuentwickeln. Mit der Unterstützung von Ryan Reynolds und einem kreativen Team hinter sich, zeigt Corrin, dass sie bereit ist, in der Welt des Superheldenkinos Fuß zu fassen, während sie gleichzeitig ihre eigene künstlerische Identität bewahrt. Es bleibt abzuwarten, wie das Publikum auf ihre Darbietung reagieren wird und welche weiteren Herausforderungen und Chancen sich für sie in der Zukunft ergeben werden.

Weitere
Artikel