In einem emotionalen Moment wurde Christoph Kramer, der Fußball-Weltmeister von 2014, am Freitagabend im Borussia-Park in Mönchengladbach verabschiedet. Dies geschah im Rahmen des Bundesliga-Eröffnungsspiels zwischen Borussia Mönchengladbach und dem Meister Bayer Leverkusen. Die Fans und das Präsidium des Vereins würdigten Kramers langjährige Verdienste mit lautstarkem Applaus und herzlichen Sprechchören.
Das Präsidium, angeführt von Rainer Bonhof, überreichte dem 33-jährigen Spieler einen Blumenstrauß sowie einen großen Bilderrahmen, der zahlreiche Erinnerungsfotos aus seiner Zeit bei Borussia Mönchengladbach enthielt. Kramers Vertrag, der ursprünglich bis zum Ende der Saison gültig war, wurde nach zehn Jahren vorzeitig aufgelöst. Über seine zukünftigen Pläne äußerte sich der Mittelfeldspieler bislang nicht.
Die Fans im Stadion feierten Kramer mit großer Begeisterung. In einem Interview mit dem TV-Sender Sat.1 äußerte er: „Ich hatte unheimlich Angst davor, nach so vielen Jahren durch die Hintertür zu gehen. Das hat sich gerade nach Vordertür angefühlt. Es war atemberaubend schön, sich im schönsten Stadion der Welt zu verabschieden.“ Diese Worte spiegeln die enge Verbindung wider, die Kramer zu den Fans und dem Verein aufgebaut hat.
Neben Kramer wurde auch der langjährige Geschäftsführer Stephan Schippers verabschiedet. Schippers, der 25 Jahre im Amt war, hatte um seine Entlassung gebeten und wurde ebenfalls mit viel Respekt und Anerkennung gewürdigt.
Christoph Kramer kam 2013 zu Borussia Mönchengladbach und entwickelte sich schnell zu einer Schlüsselperson im Team. Seine Karriere wurde durch den Gewinn der Weltmeisterschaft 2014 gekrönt, bei der er in der deutschen Nationalmannschaft eine wichtige Rolle spielte. Während seiner Zeit bei Borussia Mönchengladbach war er nicht nur für seine fußballerischen Fähigkeiten bekannt, sondern auch für seine Persönlichkeit und seine Identifikation mit dem Verein.
In der vergangenen Saison hatte Kramer jedoch mit einer reduzierten Spielzeit zu kämpfen, was ihn dazu veranlasste, über seine Zukunft nachzudenken. Er kam in der abgelaufenen Saison nur auf 16 Pflichtspieleinsätze und stand lediglich zweimal in der Startelf. Dies führte zu Gesprächen mit der Vereinsführung, in denen ihm mitgeteilt wurde, dass sich seine Spielzeit voraussichtlich nicht erhöhen würde.
Die Verabschiedung fand in einem ausverkauften Stadion statt, und die Fans hatten sich bereits vor dem Anpfiff versammelt, um Kramer die Ehre zu erweisen. Ein großes Banner mit der Aufschrift „Danke für alles, Chris“ wurde über dem Fanblock gespannt, während die Zuschauer aufstanden, um ihren Lieblingsspieler zu feiern. Kramers Ehrentour um das Spielfeld war von Emotionen geprägt, und er bedankte sich bei den Fans mit Kusshänden und einer sichtbaren Rührung.
In einem emotionalen Video, das in der Woche vor seinem Abschied veröffentlicht wurde, sprach Kramer über seine Gefühle und die Erinnerungen, die er mit dem Verein verbindet. „Ich bin gerade sehr traurig. Abschiede kann ich leider nicht gut“, sagte er. „Eigentlich hatte ich mir fest vorgenommen, dass ich nicht weine. Aber es geht gerade nicht anders. Ich bin hier jeden Tag mit einem Lächeln hingefahren. Ich habe unzählige Erinnerungen, die ich niemals missen möchte.“ Diese Worte verdeutlichen die tiefe Verbundenheit, die Kramer zu Borussia Mönchengladbach und seinen Fans hat.
Die Verabschiedung von Christoph Kramer ist nicht nur ein bedeutendes Ereignis für den Spieler selbst, sondern auch für den Verein und die Fans, die ihn über die Jahre hinweg unterstützt haben. Es bleibt abzuwarten, welche Schritte Kramer in seiner Karriere als nächstes unternehmen wird, doch sein Erbe bei Borussia Mönchengladbach wird sicher in Erinnerung bleiben.
Die Bundesliga-Saison 2024/25 hat mit diesem emotionalen Abschied begonnen, und die Fans können sich auf weitere spannende Spiele freuen. Borussia Mönchengladbach wird am nächsten Spieltag gegen den VfL Bochum antreten, während Bayer Leverkusen gegen RB Leipzig spielt.
Die Fußballwelt wird Christoph Kramer vermissen, doch die Erinnerungen an seine Zeit bei Borussia Mönchengladbach werden weiterhin lebendig bleiben.
Quellen: dpa, Zeit Online, Stern, NWZonline, Saarbrücker Zeitung, WELT
