19.10.2024
Energiewende in Hamburg: Fusion für eine zukunftssichere Versorgung

Energieversorgung: Fusion von Stromnetz Hamburg und Gasnetz Hamburg

Die Hamburger Energienetze GmbH, ein neu gegründetes Unternehmen, wird ab sofort die Verantwortung für die städtischen Strom-, Gas- und Wasserstoffnetze in Hamburg übernehmen. Diese Fusion zwischen Stromnetz Hamburg und Gasnetz Hamburg markiert einen bedeutenden Schritt in der Energieversorgung der Hansestadt. Mit einer Gesamtlänge von über 38.000 Kilometern Leitungen wird die neue Gesellschaft eine zentrale Rolle in der Energieinfrastruktur der Stadt spielen.

Hintergrund der Fusion

Die Fusion der beiden städtischen Unternehmen ist das Ergebnis eines Volksentscheids aus dem Jahr 2013, bei dem die Bürgerinnen und Bürger Hamburgs sich mehrheitlich für die Rekommunalisierung der Energienetze ausgesprochen hatten. In den Jahren nach dem Volksentscheid wurden Stromnetz Hamburg im Jahr 2015 und Gasnetz Hamburg im Jahr 2018 gegründet. Die nun erfolgte Fusion stellt die nächste logische Entwicklung in diesem Prozess dar.

Struktur und Führung des neuen Unternehmens

Die Hamburger Energienetze GmbH wird von einem Führungsteam geleitet, das sich aus den bisherigen Geschäftsführern beider Unternehmen zusammensetzt. Michael Dammann und Gabriele Eggers von Gasnetz Hamburg sowie Karin Pfäffle und Andreas Cerbe von Stromnetz Hamburg bilden die neue Geschäftsführung. Andreas Cerbe wird zudem als Sprecher der Geschäftsführung fungieren.

Umfang und Investitionen

Die Hamburger Energienetze GmbH wird voraussichtlich rund 2.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigen. Die Hauptstandorte des Unternehmens befinden sich in Bramfeld und Tiefstack. Die Investitionen in die Infrastruktur sind erheblich: So betrugen die Investitionen im Bereich Stromnetz zuletzt 389 Millionen Euro, während das Gasnetz mit 31 Millionen Euro in die Infrastruktur investiert hat. Im vergangenen Jahr betrug die Gewinnabführung beider Unternehmen an die Stadt Hamburg etwa 124 Millionen Euro.

Versorgungssicherheit und Klimaziele

Ein zentrales Ziel der neuen Gesellschaft ist die Gewährleistung der Versorgungssicherheit für die rund 1,4 Millionen Haushalte und Unternehmen, die über die Energienetze versorgt werden. Das Gasleitungsnetz hat eine Länge von 7.800 Kilometern, während das Stromverteilnetz etwa 30.300 Kilometer umfasst. Die Hamburger Energienetze streben zudem an, die Energiewende in Hamburg voranzutreiben und die Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen.

Wasserstoff-Industrie-Netz

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Fusion ist der geplante Aufbau eines Wasserstoff-Industrie-Netzes in Hamburg. Im Hafen soll ein 60 Kilometer langes Wasserstoffleitungsnetz entstehen, das insbesondere Industriekunden mit grüner Energie versorgen soll. Diese Initiative wird als entscheidend für die zukünftige Energieversorgung und die Dekarbonisierung der Industrie in Hamburg angesehen.

Ausblick und Herausforderungen

Die Fusion der städtischen Energienetzbetreiber stellt nicht nur eine organisatorische, sondern auch eine strategische Herausforderung dar. Die neue Gesellschaft muss sich auf die sich wandelnden Anforderungen der Energieversorgung einstellen und gleichzeitig die Interessen der Bürgerinnen und Bürger im Blick behalten. Die Verantwortlichen haben betont, dass es keine Stellenabbaupläne gibt und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Umsetzung der Energiewende unerlässlich sind.

Die nächsten Schritte der Fusion werden sich auf die Klärung der gesellschaftsrechtlichen und organisatorischen Aspekte konzentrieren, bevor die endgültige Integration der beiden Unternehmen bis 2027 erfolgen soll.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Fusion von Stromnetz Hamburg und Gasnetz Hamburg eine bedeutende Entwicklung für die Energieversorgung in Hamburg darstellt. Sie zielt darauf ab, die Infrastruktur zu modernisieren, die Klimaziele zu unterstützen und eine zuverlässige Energieversorgung für die Zukunft sicherzustellen.

Quellen: Zeit Online, NDR, Hamburger Abendblatt.

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