19.10.2024
Ungleichheit in der Unterstützung von Einwandererfamilien durch Stadtteilmütter in Berlin

Einwanderung und Integration: Stadtteilmütter in Berliner Bezirken ungleich verteilt

In Berlin sind die Stadtteilmütter, die seit über 20 Jahren eine wichtige Rolle bei der Integration von Einwandererfamilien spielen, ungleich über die verschiedenen Bezirke verteilt. Diese Frauen, die selbst aus Einwandererfamilien stammen und bereits länger in Deutschland leben, unterstützen andere Migrationsfamilien, insbesondere solche mit kleinen Kindern, in Bereichen wie Erziehung, Gesundheit und Bildung. Das Programm wurde 2004 in Neukölln ins Leben gerufen und hat sich seitdem auf andere Bezirke ausgeweitet.

Die Verteilung der Stadtteilmütter zeigt signifikante Unterschiede. In Neukölln sind derzeit 89 Stadtteilmütter aktiv, während in Mitte 68 Frauen in diesem Programm tätig sind. Im Vergleich dazu gibt es in Tempelhof-Schöneberg nur 33 Stadtteilmütter, in Friedrichshain-Kreuzberg 31 und in Pankow sowie Charlottenburg-Wilmersdorf sind es lediglich 3 und 5 Stadtteilmütter. Diese Zahlen stammen aus einer Antwort des Berliner Senats auf eine Anfrage der AfD, die die ungleiche Verteilung der Stadtteilmütter thematisierte. Insgesamt wird angestrebt, bis 2025 rund 300 Stadtteilmütter in ganz Berlin zu beschäftigen.

Finanzierung und Ausgaben

Die finanziellen Mittel für die Stadtteilmütter-Projekte variieren stark zwischen den Bezirken. In Neukölln betragen die jährlichen Ausgaben für die Stadtteilmütter knapp 2 Millionen Euro, während in Mitte etwa 1,7 Millionen Euro investiert werden. Im Gegensatz dazu liegen die Ausgaben in Pankow bei lediglich 102.000 Euro und in Treptow-Köpenick, wo 6 Stadtteilmütter arbeiten, bei rund 117.000 Euro pro Jahr. Insgesamt belaufen sich die jährlichen Ausgaben für die Stadtteilmütter in Berlin auf über 8 Millionen Euro. Diese Mittel decken nicht nur die Gehälter der Stadtteilmütter ab, sondern auch Sachkosten, Personal für die Koordinierung sowie die fachliche Begleitung und Qualifizierung.

Rolle der Stadtteilmütter

Die Stadtteilmütter fungieren als wichtige Brücke zwischen den Einwandererfamilien und den sozialen Angeboten der Bezirke. Sie helfen dabei, Sprachbarrieren zu überwinden und unterstützen die Familien bei der Integration in die Gesellschaft. Ihre Aufgaben umfassen die Beratung in Erziehungsfragen, die Unterstützung bei gesundheitlichen Anliegen sowie die Information über Bildungsangebote. Durch ihre eigene Erfahrung als Migrantinnen können sie gezielt auf die Bedürfnisse der Familien eingehen und ihnen wertvolle Hilfestellungen bieten.

Herausforderungen und Perspektiven

Trotz der positiven Rolle, die Stadtteilmütter in der Integration spielen, gibt es Herausforderungen. Die ungleiche Verteilung der Stadtteilmütter in den verschiedenen Bezirken könnte dazu führen, dass einige Familien nicht die notwendige Unterstützung erhalten. In Bezirken mit einer geringeren Anzahl an Stadtteilmüttern könnte es für Migrantenfamilien schwieriger sein, Zugang zu den benötigten Informationen und Hilfen zu bekommen. Die Senatsverwaltung hat jedoch angekündigt, die Anzahl der Stadtteilmütter in den unterversorgten Bezirken zu erhöhen, um eine gerechtere Verteilung zu erreichen und die Integration zu fördern.

Insgesamt zeigt die Situation der Stadtteilmütter in Berlin, wie wichtig es ist, die Integration von Einwandererfamilien aktiv zu unterstützen und die Ressourcen gleichmäßig zu verteilen. Die Stadtteilmütter sind ein unverzichtbarer Bestandteil dieses Prozesses, und ihre Arbeit trägt maßgeblich dazu bei, dass Migrantenfamilien in Berlin sich besser integrieren und ihre Herausforderungen bewältigen können.

Diese Informationen basieren auf Berichten der Deutschen Presse-Agentur (dpa) und wurden aus verschiedenen Quellen zusammengetragen.

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