19.10.2024
Ukraine-Konflikt: Stoltenberg verteidigt ukrainische Offensive in Kursk

Ukraine-Liveblog: Stoltenberg: Ukrainische Offensive in Kursk ist legitim

Der NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat den militärischen Vorstoß der ukrainischen Streitkräfte in die russische Region Kursk als legitim bezeichnet. In einer aktuellen Stellungnahme betonte Stoltenberg, dass die Ukraine das Recht habe, sich zu verteidigen, und dass dieses Recht gemäß internationalem Recht auch an der Grenze nicht endet. Diese Äußerung kommt inmitten eines anhaltenden Konflikts, der seit über 900 Tagen andauert und von aggressiven militärischen Handlungen Russlands gegen die Ukraine geprägt ist.

Stoltenberg erklärte, dass Russland in der Vergangenheit zahlreiche Angriffe von der Region Kursk aus auf ukrainisches Territorium unternommen habe. Daher seien die dort stationierten russischen Soldaten, Panzer und Stützpunkte nach internationalem Recht legitime Ziele für ukrainische Militäraktionen. Er wies darauf hin, dass die Ukraine ihre militärischen Planungen für die Kursk-Offensive nicht mit der NATO abgesprochen habe, was bedeutet, dass die NATO in diesem Kontext keine Rolle gespielt habe.

Die ukrainische Offensive in Kursk wird von Präsident Wolodymyr Selenskyj als Maßnahme zur Schaffung einer Pufferzone beschrieben. Diese soll dazu dienen, Russland von weiteren Angriffen über die Grenze abzuhalten. Stoltenberg betonte, dass jede militärische Operation, einschließlich der Kursk-Offensive, Risiken mit sich bringe, jedoch die Entscheidung über die Verteidigungsstrategie letztlich bei der Ukraine liege.

In einem weiteren Zusammenhang hat Präsident Selenskyj den Kommandeur der ukrainischen Luftwaffe, Mykola Oleschtschuk, entlassen. Diese Entscheidung fiel nach dem Verlust eines F-16-Kampfflugzeugs, das während eines russischen Luftangriffs abgestürzt war. Der Pilot des Flugzeugs kam dabei ums Leben. Die offizielle Begründung für die Entlassung wurde nicht bekannt gegeben, jedoch wird vermutet, dass der Verlust des wertvollen westlichen Kampfflugzeugs eine Rolle gespielt hat. Kommissarisch wurde Anatolij Krywonoschko als neuer Luftwaffenkommandeur bestimmt.

Am Donnerstag bestätigte der ukrainische Generalstab, dass das F-16-Flugzeug bei der Abwehr eines massiven russischen Luftangriffs verloren ging. Es gibt Spekulationen, dass der Absturz möglicherweise auch auf einen versehentlichen Abschuss durch die eigene Luftabwehr zurückzuführen sein könnte, was von ukrainischen Abgeordneten und Aktivisten geäußert wurde.

Zusätzlich zu den militärischen Entwicklungen in Kursk gab es Berichte über einen ukrainischen Beschuss in der russischen Stadt Belgorod, bei dem mindestens fünf Menschen ums Leben kamen und zahlreiche Verletzte, darunter Kinder, gemeldet wurden. Der Gouverneur der Region, Wjatscheslaw Gladkow, sprach von erheblichen Schäden an Wohngebäuden und Fahrzeugen.

Die Situation bleibt angespannt, während die Ukraine weiterhin auf internationale Unterstützung angewiesen ist, um ihre Verteidigungsfähigkeiten zu stärken. Die USA haben angekündigt, sich für die Verbesserung der ukrainischen Luftabwehr einzusetzen und die notwendige Ausrüstung bereitzustellen. Verteidigungsminister Lloyd Austin betonte die Unzulässigkeit von Angriffen auf Zivilisten und bekräftigte das Engagement der USA für die Ukraine.

Die Entwicklungen in der Ukraine und die Reaktionen der internationalen Gemeinschaft zeigen die Komplexität und die Tragweite des Konflikts, der nicht nur regionale, sondern auch globale Auswirkungen hat. Die NATO und ihre Mitglieder stehen vor der Herausforderung, eine Balance zwischen Unterstützung der Ukraine und der Vermeidung einer weiteren Eskalation des Konflikts mit Russland zu finden.

Die Situation in der Ukraine erfordert weiterhin Aufmerksamkeit und Unterstützung von Seiten der internationalen Gemeinschaft, um die humanitären und sicherheitspolitischen Herausforderungen zu bewältigen, die durch den anhaltenden Krieg verursacht werden.

Quellen: FAZ, Tagesschau, Handelsblatt.

Weitere
Artikel