Am zweiten Sonntag im September findet in Deutschland der Tag des offenen Denkmals statt, der in diesem Jahr unter dem Motto „Wahr-Zeichen“ steht. In Thüringen haben die Bürger die Möglichkeit, rund 500 bedeutende Denkmale zu besichtigen. Dieses Ereignis bietet eine einzigartige Gelegenheit, die Vielfalt der historischen Architektur und kulturellen Stätten des Bundeslandes zu erkunden.
Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hat in Zusammenarbeit mit verschiedenen Kulturstiftungen, Städten und Gemeinden ein umfangreiches Programm organisiert. Insgesamt sind etwa 600 Führungen, Vorträge und andere Veranstaltungen geplant, die den Besuchern einen tiefen Einblick in die Geschichte und Bedeutung der Denkmalstätten ermöglichen.
Die Bandbreite der geöffneten Denkmale reicht von beeindruckenden Kirchen und Schlössern bis hin zu weniger offensichtlichen historischen Stätten. Zu den Highlights gehören unter anderem:
- Die Alte Saaletalbrücke in Jena - Das Historische Backhaus Flarchheim im Unstrut-Hainich-Kreis - Die Wasserburg Niederroßla im Weimarer LandDiese Denkmale sind nicht nur architektonisch interessant, sondern erzählen auch Geschichten aus verschiedenen Epochen der Thüringer Geschichte. Die Kirchen, die an diesem Tag ihre Türen öffnen, laden die Besucher ein, die spirituelle und kulturelle Bedeutung dieser Orte zu entdecken.
Zusätzlich zu den Führungen bieten viele Orte spezielle Veranstaltungen an. In Schloss Kochberg, einem der bedeutendsten Schlösser in Thüringen, können Besucher an Führungen teilnehmen, die die Geschichte des Ritterguts und des angrenzenden Parks beleuchten. Das Schloss beherbergt auch ein Liebhabertheater, das fast vollständig erhalten ist und einen Einblick in die Theaterkultur vergangener Zeiten gibt.
Ein weiteres bemerkenswertes Beispiel ist das Gartenzwergmuseum in Gräfenroda, das Teil der letzten Gartenzwergmanufaktur Thüringens ist. Hier können die Besucher die Entwicklung dieser einzigartigen Kunstform nachvollziehen und erfahren, wie die kleinen Figuren zu einem Teil des immateriellen Kulturerbes des Landes wurden.
Thüringen ist bekannt für seine reiche Denkmalvielfalt. Laut dem Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie gibt es im Bundesland mehr als 30.000 Denkmale. Diese Zahl verdeutlicht die kulturelle Bedeutung der Region und die Notwendigkeit, diese historischen Stätten zu schützen und zu erhalten. Der Denkmaltag ist eine hervorragende Gelegenheit, das Bewusstsein für den Denkmalschutz zu schärfen und die Bedeutung der Erhaltung dieser kulturellen Erbes zu betonen.
Der Denkmaltag ist nicht nur eine Einladung zur Besichtigung, sondern auch ein Aufruf zur Wertschätzung der Geschichte und Kultur Thüringens. Die Besucher haben die Möglichkeit, mit Experten zu sprechen, mehr über die Restaurierung und den Erhalt von Denkmälern zu erfahren und sich aktiv an der Bewahrung des kulturellen Erbes zu beteiligen.
Der Tag des offenen Denkmals in Thüringen bietet eine hervorragende Gelegenheit, die Vielfalt und den Reichtum der historischen Bauten zu entdecken. Mit einem umfangreichen Programm, das Führungen, Vorträge und spezielle Veranstaltungen umfasst, wird der Denkmaltag zu einem unvergesslichen Erlebnis für alle Interessierten. Es ist eine Chance, die eigene Verbindung zur Geschichte zu vertiefen und die Bedeutung des Denkmalschutzes zu erkennen.
Insgesamt zeigt der Denkmaltag, dass Thüringen nicht nur für seine schönen Landschaften, sondern auch für seine bedeutenden Bauten und Denkmäler bekannt ist, die einen wichtigen Teil der deutschen Geschichte und Kultur darstellen.
Quellen: Zeit Online, Süddeutsche Zeitung, dpa.
