19.10.2024
Erfolgreiche Medaillenjagd der deutschen Para-Athleten in Paris

Drei Dressur-Medaillen: Mikolaschek gewinnt Gold im Para-Tischtennis

Die Paralympischen Spiele 2024 in Paris haben einen weiteren Höhepunkt erreicht, als die deutsche Tischtennisspielerin Sandra Mikolaschek die Goldmedaille in der Klasse WS4 gewann. In einem spannenden Finale setzte sich die 27-Jährige gegen die serbische Weltranglistenerste Borislava Peric-Rankovic mit 3:1 Sätzen durch. Dies markiert das erste Gold für die deutschen Para-Tischtennisspielerinnen seit 2004 und das zehnte Gold insgesamt für Deutschland bei diesen Spielen.

Mikolaschek, die zuvor bereits dreimal Silber und einmal Bronze bei Paralympischen Spielen gewonnen hatte, zeigte eine beeindruckende Leistung, die sowohl Geschicklichkeit als auch mentale Stärke erforderte. Im Finale dominierte sie die ersten beiden Sätze mit 11:5 und 11:3, bevor sie im dritten Satz eine kurze Schwächephase erlebte und diesen mit 6:11 abgeben musste. Im vierten Satz kämpfte sie jedoch zurück und sicherte sich den Sieg mit 11:8. Nach dem Spiel äußerte Mikolaschek ihre Freude und Erleichterung über den Gewinn der Goldmedaille und betonte, wie wichtig dieser Erfolg für sie sei.

Erfolge der deutschen Dressurreiterinnen

Parallel zu Mikolascheks Triumph glänzten auch die deutschen Dressurreiterinnen bei den Paralympics. Anna-Lena Niehues und Regine Mispelkamp sicherten sich in ihren jeweiligen Klassen jeweils Silbermedaillen, während Heidemarie Dresing mit einer Bronzemedaille das erfolgreiche Abschneiden der deutschen Reiterinnen abrundete. Niehues, die auf ihrem Pferd Quimbaya ritt, erzielte 80,900 Punkte und musste sich nur der niederländischen Reiterin Demi Haerkens geschlagen geben. Mispelkamp, die auf Highlander Delight's antrat, konnte ebenfalls Silber gewinnen, wobei das Gold an die Belgierin Michele George ging.

Dresing, die mit 69 Jahren die älteste deutsche Para-Teilnehmerin ist, zeigte eine beeindruckende Leistung mit ihrem Pferd Dooloop und sicherte sich ihre zweite Bronzemedaille in Paris. Nach ihrem Auftritt äußerte sie: „Das ist natürlich ein Traum.“ Ihre Leistungen unterstreichen die hohe Qualität und das Engagement, das die deutschen Dressurreiterinnen in ihre Wettkämpfe investieren.

Weitere Medaillen und Leistungen

Am vorletzten Wettkampftag der Paralympics gab es auch für andere deutsche Athleten Grund zur Freude. Die Rollstuhlbasketballmannschaft sicherte sich durch einen 75:62-Sieg gegen Kanada die Bronzemedaille. Diese Leistung war besonders bemerkenswert, da das Team eine beeindruckende Aufholjagd hinlegte und ihren Trainer Michael Engel, der an diesem Tag seinen 40. Geburtstag feierte, mit dem dritten Platz beschenkte.

Im Radsport hingegen erlebten Maximilian Jäger und Jana Majunke eine Enttäuschung, als sie im Straßenrennen jeweils den vierten Platz belegten und somit knapp eine Medaille verpassten. Jäger wurde im Zielsprint nur Vierter, während Majunke ebenfalls Rang vier belegte. Maike Hausberger, die zuvor im Zeitfahren erfolgreich war, kam mit einem Rückstand von fast sechseinhalb Minuten als Neunte ins Ziel.

Ein weiterer Aufreger des Tages war die Disqualifikation von Felix Streng, einem Prothesensprinter, der über die 200 Meter im Stade de France zunächst zu Silber gelaufen war. Streng wurde jedoch disqualifiziert, nachdem er die Bahn verlassen hatte. Dies war ein herber Rückschlag für den 29-Jährigen, der zuvor in der Saisonbestleistung von 21,86 Sekunden auf Rang zwei gelaufen war.

Zusammenfassung und Ausblick

Die Paralympics 2024 in Paris haben einmal mehr die beeindruckenden Leistungen der Athleten mit Behinderung in den Vordergrund gerückt. Sandra Mikolaschek hat mit ihrem Goldmedaillengewinn im Tischtennis nicht nur ihre persönliche Karriere gekrönt, sondern auch einen bedeutenden Beitrag zu den Erfolgen des deutschen Teams geleistet. Die Erfolge der Dressurreiterinnen und die Medaille der Rollstuhlbasketballer zeigen die Vielfalt und das Talent, das im deutschen Para-Sport vorhanden ist.

Die Spiele neigen sich dem Ende zu, und die Athleten bereiten sich auf die Abschlussfeier vor, bei der die Goldmedaillengewinner Elena Semechin und Maurice Schmidt die deutsche Fahne tragen werden. Diese Zeremonie wird eine Gelegenheit sein, die Erfolge der Athleten zu feiern und die inspirierenden Geschichten, die diese Spiele hervorgebracht haben, zu würdigen.

Insgesamt war der vorletzte Wettkampftag ein weiterer Beweis für den unermüdlichen Einsatz und die Entschlossenheit der Athleten, die trotz ihrer Herausforderungen außergewöhnliche Leistungen erbringen.

Quellen: dpa, FAZ, Sportschau, Rheinische Post, Zeit Online

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