25.10.2024
Ermittlungen wegen Waffenmissbrauchs beim Bayerischen Landeskriminalamt

Ermittlungen gegen LKA-Beamte wegen mutmaßlichen Waffenmissbrauchs

Gegen mehrere Beamte des Bayerischen Landeskriminalamts (LKA) wird wegen des Verdachts des Waffenmissbrauchs ermittelt. Wie das Polizeipräsidium München mitteilte, sollen die Beschuldigten Waffenteile, die sich in polizeilicher Verwahrung befanden, gestohlen und auf dem Schwarzmarkt verkauft haben. Wie die Zeit am 25. Oktober 2024 berichtete, hat dies weitreichende Konsequenzen für die betroffene Abteilung des LKA. (Quelle: Zeit Online, 25.10.2024)

Die Ermittlungen richten sich gegen zwei aktive Beamte im Alter von 59 und 60 Jahren sowie einen 66-jährigen Beamten im Ruhestand. Zusätzlich stehen zwei Privatpersonen im Fokus der Ermittlungen. Auslöser der Ermittlungen war ein Vorfall im Jahr 2019 in Nordrhein-Westfalen. Dort wurde bei einer Straftat ein Revolver sichergestellt, der zuvor beim LKA in München verwahrt worden war. Obwohl die Ermittlungen damals mangels ausreichender Hinweise eingestellt wurden, geriet 2023 ein 60-jähriger LKA-Beamter aufgrund gewaltverherrlichender Aussagen ins Visier der Ermittler. (Quelle: Süddeutsche Zeitung, 25.10.2024)

Bei Hausdurchsuchungen wurde umfangreiches Beweismaterial sichergestellt, das darauf hindeutet, dass der Beamte regelmäßig Gegenstände aus der Zentralen Waffenverwertung des LKA entwendet und verkauft haben soll. Der Beamte wurde daraufhin suspendiert und ein Strafverfahren eingeleitet. Im Zuge der weiteren Ermittlungen ergab sich der Verdacht, dass auch die beiden anderen Beamten an den Taten beteiligt gewesen sein könnten.

LKA-Präsident Norbert Radmacher bedauert die Beeinträchtigung des öffentlichen Vertrauens in die Polizeibehörde. Er betonte, dass interne Untersuchungen eingeleitet wurden, um die Ursachen des Vorfalls zu klären und Wiederholungen zu verhindern. Als Konsequenz aus dem Vorfall wurde die Waffenverwertung des LKA vorübergehend geschlossen. Zusätzlich wurden Sicherheitsmaßnahmen wie die Installation eines Metalldetektors und von Überwachungskameras ergriffen. Die Wiedereröffnung des Bereichs ist erst nach Optimierung der Sicherheitsvorkehrungen und der Zusammenstellung eines neuen Teams geplant. (Quelle: Zeit Online, 25.10.2024)

Die Ermittlungen der Behörden dauern an. Das Bundeskriminalamt (BKA) weist in seinen Lagebildern zur Waffenkriminalität regelmäßig auf die Gefahren des illegalen Waffenhandels und -missbrauchs hin. (Quelle: Bundeskriminalamt)

Weitere Informationen zum Thema Waffenkriminalität und den Aufgaben des BKA finden Sie unter: Bundeskriminalamt - Waffenkriminalität

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