Der Fall des ehemaligen französischen Nationalspielers Lassana Diarra, der vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) Teile des FIFA-Transferreglements als europarechtswidrig durchsetzen konnte, sorgt für Aufruhr im Fußball. Experten sehen darin einen Präzedenzfall, der weitreichende Folgen für den Spielermarkt und die Machtstrukturen im Fußball haben könnte.

„Das Urteil des EuGH ist ein Weckruf für die FIFA“, kommentierte Jan Zglinski, Associate Professor an der Law School der London School of Economics, gegenüber der FAZ. „Es zeigt, dass die FIFA nicht nach Belieben Regeln aufstellen kann, die gegen europäisches Recht verstoßen.“

Im Kern geht es um die Frage, inwieweit die FIFA mit ihrem Transferreglement die wirtschaftliche Freiheit von Spielern und Vereinen einschränken darf. Das Gericht sah in Teilen des Reglements einen Verstoß gegen die EU-Grundfreiheiten, insbesondere die Dienstleistungsfreiheit und die Niederlassungsfreiheit.

Die Folgen des Urteils sind noch nicht absehbar. Experten rechnen jedoch damit, dass die FIFA ihr Transferreglement grundlegend überarbeiten muss. Denkbar sind auch Klagen weiterer Spieler, die sich durch das Reglement benachteiligt sehen.

Der Fall Diarra zeigt einmal mehr, dass der Fußball vor großen Herausforderungen steht. Die zunehmende Kommerzialisierung und Globalisierung des Sports führen zu immer komplexeren rechtlichen und wirtschaftlichen Fragen. Um die Integrität des Fußballs zu wahren, sind Reformen dringend notwendig.

Folgende Punkte stehen dabei im Vordergrund:

Nur durch eine gemeinsame Anstrengung aller Beteiligten kann es gelingen, den Fußball zukunftsfest zu machen. Der Fall Diarra ist ein Weckruf, diesen Prozess jetzt entschlossen anzugehen.

Quellen:

https://www.faz.net/aktuell/sport/sportpolitik/der-fall-diarra-und-die-folgen-der-fussball-muss-reformiert-werden-110040214.html