19.10.2024
Stromausfall auf der Helgolandfähre sorgt für unerwartete Wartezeit auf der Nordsee

Stromausfall legt Helgolandfähre lahm – Hunderte Passagiere stundenlang auf Nordsee fest

Ein entspannter Urlaubstag auf Helgoland endete für die Fahrgäste der „Funny Girl“ am Samstagabend mit einer ungeplanten Geduldsprobe auf hoher See. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, erlitt das Fahrgastschiff auf dem Rückweg nach Büsum einen Stromausfall und trieb daraufhin stundenlang manövrierunfähig auf der Nordsee.

Der Vorfall ereignete sich gegen 17:30 Uhr, als die „Funny Girl“ sich auf dem Weg zurück zum Festland befand. Wie ein Sprecher des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts Elbe-Nordsee (WSA) bestätigte, sei ein solcher Stromausfall zwar ungewöhnlich, könne aber in der Regel mit Bordmitteln behoben werden. In diesem Fall gelang dies jedoch nicht.

Das „Hamburger Abendblatt“ berichtet unter Berufung auf Passagiere, dass eine Schalttafel der Elektrik für den Maschinenraum ausgefallen sei. Dadurch seien beide Generatoren ausgefallen, die für die Kühlung der Maschinen und damit für deren Betrieb zuständig sind. Auch der Notgenerator konnte dem Bericht zufolge keinen Strom ins Netz einspeisen.

„Genug Bier an Bord“: Gelassene Stimmung trotz Dunkelheit

Medienberichten zufolge befanden sich zwischen 200 und 250 Fahrgäste an Bord der „Funny Girl“. Glücklicherweise blieben alle unverletzt, und die See war ruhig. Auch eine Beteiligung anderer Schiffe an der Havarie konnte ausgeschlossen werden. Dennoch dürfte die Stimmung an Bord mit zunehmender Dunkelheit und den Stunden auf der dunklen Nordsee nicht nur positiv gewesen sein.

Ein Mitarbeiter der Funke-Mediengruppe, der sich an Bord befand, berichtete dem „Hamburger Abendblatt“, dass die Stimmung am frühen Abend noch entspannt gewesen sei. Die ruhige See und die leichte Strömung, die die „Funny Girl“ zurück in Richtung Helgoland trieb, sowie der norddeutsche Humor der Besatzung hätten ihren Teil dazu beigetragen. „Die haben gleich zu Beginn durchgesagt, die gute Nachricht sei, dass wir genug Bier an Bord hätten“, zitiert das „Hamburger Abendblatt“ den Reporter.

Private Schlepper bringen „Funny Girl“ zurück nach Büsum

Um die „Funny Girl“ wieder in den Hafen zu schleppen, wurden private Schlepper angefordert. Gegen 22:00 Uhr erreichten diese das manövrierunfähige Fahrgastschiff, wie Daten des Schiffs-Trackingdienstes Marinetraffic zeigen. Auch der vor Helgoland stationierte Notschlepper „Nordic“ befand sich laut NDR vorsorglich in der Nähe. Das Havariekommando in Cuxhaven war den Angaben zufolge nicht in den Einsatz involviert.

Die Passagiere mussten aufgrund der Havarie mit einer erheblichen Verspätung rechnen. Nach Angaben des „Hamburger Abendblatts“ wurde die Ankunft der „Funny Girl“ in Büsum für 3:00 Uhr am Montagmorgen erwartet.

Quellen:

  • https://www.zeit.de/news/2024-10/06/helgolandfaehre-treibt-nach-stromausfall-auf-nordsee
  • dpa
  • Hamburger Abendblatt
  • NDR
  • Marinetraffic
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