19.10.2024
Ex-Weltmeister Pedersen dominiert zweite Etappe der Deutschland Tour

Radsport: D-Tour: Ex-Weltmeister Pedersen gewinnt zweite Etappe

Die zweite Etappe der Deutschland Tour, die über 174,6 Kilometer von Heilbronn nach Schwäbisch Gmünd führte, wurde am Freitag von dem dänischen Ex-Weltmeister Mads Pedersen gewonnen. Mit diesem Sieg übernahm Pedersen auch die Gesamtführung des Rennens. Die Etappe war geprägt von einem anspruchsvollen Terrain auf der Schwäbischen Alb, das sich als herausfordernd für die Sprinter erwies.

Pedersen, der für das Team Lidl-Trek fährt, zeigte sich in hervorragender Form. Altstar Simon Geschke, der selbst ein ehemaliger Etappensieger der Tour de France ist, äußerte sich in der ARD lobend über Pedersens Leistung und bezeichnete ihn als Favoriten auf den Gesamtsieg. „Der ist in einer Mega-Form“, sagte Geschke und verwies auf die starke Leistung des Dänen.

Die Etappe begann mit einem kontrollierten Tempo, doch als es zum letzten Anstieg vor dem Ziel kam, übernahm Pedersen die Initiative und setzte sich von der Konkurrenz ab. Im Finale sprintete er von vorne und sicherte sich den Sieg vor dem Norweger Tobias Johannessen und dem Iren Archie Ryan, die die Plätze zwei und drei belegten. Der beste deutsche Fahrer, Jonas Rutsch, kam auf dem siebten Platz ins Ziel.

Mit diesem Sieg setzt Pedersen ein Zeichen und zeigt, dass er auch in der Gesamtwertung eine ernstzunehmende Bedrohung ist. Er löste damit seinen Teamkollegen Jonathan Milan an der Spitze der Gesamtwertung ab. Milan hatte zuvor den Prolog und die erste Etappe gewonnen, doch das wellige Terrain stellte sich als zu herausfordernd für ihn dar. Rutsch äußerte sich vorsichtig zur Gesamtwertung und betonte, dass es noch einige Berge zu überwinden gebe, was Pedersen vor Herausforderungen stellen könnte.

Die Deutschland Tour ist eine der wenigen Profi-Rundfahrten, die in Deutschland ausgetragen wird, und die deutschen Radprofis warten seit dem Gesamtsieg von Nils Politt vor drei Jahren auf einen Heimsieg. Pedersen hingegen hat in der Vergangenheit bereits bei bedeutenden Rennen wie der Weltmeisterschaft 2019 in Harrogate und bei der Tour de France Erfolge gefeiert.

Die Zuschauer an der Strecke waren zahlreich erschienen und hofften auf einen deutschen Erfolg. Geschke, der in diesem Jahr seine Karriere beendet, sagte: „Ich genieße es. Nächstes Jahr um diese Zeit wird mir das fehlen.“ Die Stimmung war ausgelassen, und die Fans unterstützten die Fahrer lautstark.

In der entscheidenden Phase des Rennens, etwa 44 Kilometer vor dem Ziel, war von den deutschen Fahrern jedoch wenig zu sehen. Eine Gruppe um den lettischen Routinier Tom Skujins hatte sich abgesetzt und einen Vorsprung von rund 30 Sekunden herausgefahren. In der Folge bildete sich die entscheidende Gruppe, in der Pedersen seine Stärke ausspielte.

Am Samstag steht das härteste Teilstück der diesjährigen Deutschland Tour auf dem Programm. Die dritte Etappe führt über 211,1 Kilometer von Schwäbisch Gmünd nach Villingen-Schwenningen und beinhaltet etwa 3000 Höhenmeter im Schwarzwald. Die Tour endet am Sonntag in Saarbrücken.

Die Deutschland Tour hat sich seit ihrer Wiederbelebung im Jahr 2018 durch den französischen Veranstalter ASO zu einem wichtigen Ereignis im Radsportkalender entwickelt. Die Fahrer sind gefordert, sich sowohl in den flachen als auch in den bergigen Etappen zu beweisen.

Die nächste Etappe wird zeigen, ob Pedersen seine Gesamtführung verteidigen kann und ob die deutschen Fahrer in der Lage sind, einen Heimsieg zu erringen.

Die gesamte Radsportgemeinschaft ist gespannt auf die kommenden Herausforderungen, die die Deutschland Tour noch bereithält.

Quellen: dpa, ZEIT ONLINE

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