26.10.2024
Ex-Grüne-Jugend-Mitglieder in Berlin gründen neues politisches Projekt

Zahlreiche Mitglieder der Grünen Jugend sind aus der Partei ausgetreten. Wie die „Zeit“ berichtet, wollen die ehemaligen Mitglieder in Berlin nun neue politische Wege gehen. Als Grund für ihren Austritt nennen sie die ihrer Meinung nach unzureichende Berücksichtigung der Belange von sozial Benachteiligten durch die Partei.

Die ehemaligen Mitglieder der Berliner Grünen Jugend haben angekündigt, sich in ihrem neuen Projekt auf die Sorgen von Menschen zu konzentrieren, die ihrer Ansicht nach von der Politik vernachlässigt werden. „Wir wollen keine Politik für andere Linke machen, sondern für Menschen, die von der Politik vergessen wurden“, erklärte der ehemalige Landessprecher Anton Zagolla in einem Interview mit der „Berliner Morgenpost“.

Kira Wesbuer, die ehemalige politische Geschäftsführerin der Grünen Jugend Berlin, betonte, dass viele Menschen in Deutschland über sehr begrenzte finanzielle Mittel verfügten. Diese Menschen hätten zunehmend das Gefühl, dass sich politisch nichts Wesentliches für sie ändere. „Wir wollen uns diesen Menschen mehr zuwenden, auch wenn sie sicherlich andere politische Positionen haben. Wir wollen junge Menschen abholen und ihnen sagen: Politik kann wieder was für dich tun.“

Der Austritt des ehemaligen Vorstandes der Grünen Jugend Berlin erfolgte vor dem Hintergrund ähnlicher Entwicklungen in anderen Bundesländern. Vor einigen Wochen hatte der Vorstand seinen Rücktritt aus der Partei und der Jugendorganisation erklärt und angekündigt, einen neuen Jugendverband zu gründen.

Das neue Projekt der ehemaligen Grünen Jugend Mitglieder hat das Ziel, Menschen vor Ort zu unterstützen und ihnen eine stärkere Anbindung an ihren Kiez zu ermöglichen. „Wir wollen zeigen, dass die Antworten auf Abstiegsängste, Frust und das Gefühl, während der Corona-Pandemie alleingelassen worden zu sein, von linker Seite kommen können“, sagte die ehemalige Beisitzerin Lisbeth Ritterhoff der „Berliner Morgenpost“.

Kira Wesbuer fügte hinzu, dass dies auch bedeute, selbstkritisch zu sein und neue Wege zu finden, um mit Menschen in Kontakt zu treten. „Also auch mit Menschen umgehen lernen, die nicht gendern und nicht immer jedes Wort so sagen wie wir. Ich glaube, dass man recht schnell einen gemeinsamen Nenner finden und den Leuten klarmachen kann, dass das Problem nicht die drei Ausländer im Kiez sind, sondern systematische Ungleichheit.“

Quellen:

  • https://www.zeit.de/news/2024-10/26/gruene-jugend-zu-austritt-politik-fuer-vergessene-machen
  • Berliner Morgenpost (Ausgabe vom 28. Oktober 2024)
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