12.11.2024
FAZ kritisiert Talkshow-Wiederholungszwang am Beispiel Hart aber fair
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TV-Kritik Hart aber fair: Warum schaut Matthias Miersch so unerlöst?

Die Frage nach dem Gesichtsausdruck von Matthias Miersch, dem neuen SPD-Generalsekretär, bei „Hart aber fair“ am 11. November 2024, zieht sich durch die Medienlandschaft. Christian Geyer-Hindemith beschreibt in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) Mierschs Aussehen und Stimme als „unerlöst“ und stellt die Frage nach dem Mehrwert der Talkshow angesichts der ständigen Wiederholung der gleichen Argumente. Geyer-Hindemith hebt in seiner Kritik vom 12. November 2024 besonders die Geschäftsführerin eines Malereibetriebs, Christina Böhm, hervor, deren Ausführungen den „Wiederholungszwang der gegenwärtigen Talkshow-Szene“ durchbrachen.

Die FAZ kritisiert die obsessive Wiederholung des Ampel-Bruchs in den Talkshows und die Fokussierung auf die Frage des Wahltermins. Wie Geyer-Hindemith schreibt, drehe sich alles um die Frage „Wann?“. Diese penetrante Konzentration auf den Kalender erscheine als „unbezwingbarer Prozess unbewusster Herkunft“. Der Autor zieht einen Vergleich zu Freuds Analyse der Phobie eines fünfjährigen Knaben und spricht von einem „Zwangsritual“.

Im Gegensatz zu Miersch wirkten Dorothee Bär (CSU) und Robin Alexander, laut Moderator Louis Klamroth der „bestinformierte Journalist im politischen Berlin“, erlöst, so die FAZ. Ihre Stimmen seien „unanstößig“ und würden „kein spürbaren Schaden anrichten“. Wolfgang Kubicki (FDP) hingegen werde als „Silbenverschlucker“ beschrieben.

Miersch verteidigte bei „Hart aber fair“ die Bundeswahlleiterin und warnte vor Angriffen auf Institutionen des Systems, die den Extremisten zugutekämen. Die FAZ fragt, welchen demokratischen Mehrwert die Sendung habe, wenn die Argumente bereits andernorts geäußert wurden. Als Beispiel nennt der Autor Alexander Dobrindts (CSU) Auftritt in den „Tagesthemen“ direkt im Anschluss an „Hart aber fair“, in dem dieser die gleiche prozedurale Logik vertrat, dass erst der Wahltermin und dann über weitere Projekte verhandelt werden sollte. Dobrindt sprach dort von den „herabfallenden Trümmern einer gescheiterten Ampel“, die die Union nicht auffangen wolle. Diese Metapher hätte er, so Geyer-Hindemith, auch schon bei Klamroth anbringen können.

Christina Böhm brachte die Diskussion laut FAZ auf eine konkrete Ebene, indem sie das wirtschaftspolitische Desaster auf die Betriebsgröße herunterbrach und die Probleme der Überregulierung am Arbeitsalltag verdeutlichte. Sie prognostizierte, dass in den nächsten Jahren 60.000 mittelständische Betriebe aufgrund von Nachfolgeproblemen pleitegehen würden.

Auch andere Medien berichteten über die Sendung. Focus Online lieferte ein Ticker-Protokoll, in dem unter anderem Bårs Bezeichnung Lindners als „Schuldenbremsen-Fetischist“ und die Diskussion über die wirtschaftliche Lage Deutschlands festgehalten wurden. Die Süddeutsche Zeitung (SZ) bietet eine Übersicht über diverse TV-Kritiken, darunter auch eine ältere zu „Hart aber fair“ aus dem Jahr 2018, die das Dilemma der damaligen großen Koalition beleuchtet. Der WDR veröffentlichte auf seiner Webseite Informationen zu den Gästen und zur Sendung selbst.

Quellen:

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