14.11.2024
Online Anlagebetrug nimmt zu Millionenverluste durch Cybertrading

Online-Anlagebetrug: Hohe Renditen locken in die Falle

Das Landeskriminalamt (LKA) Sachsen-Anhalt schlägt Alarm: Immer mehr Menschen fallen auf betrügerische Online-Anlageplattformen herein. Wie die Zeit am 14. November 2024 berichtete, wurden allein im ersten Halbjahr 2024 in Sachsen-Anhalt 207 Fälle von Online-Anlagebetrug gemeldet, mit einem Gesamtschaden von über 5,3 Millionen Euro. Experten gehen jedoch von einer hohen Dunkelziffer aus, da viele Opfer aus Scham keine Anzeige erstatten. So verlor beispielsweise ein 64-Jähriger aus dem Süden Sachsen-Anhalts im Sommer eine sechsstellige Summe durch Cyber-Trading-Betrug (Zeit Online, 14.11.2024).

Verlockende Versprechen, bittere Realität

Die Betrüger gehen professionell vor. Sie schalten gefälschte Werbeanzeigen auf seriösen Webseiten und in sozialen Medien, die hohe Renditen und innovative Produkte versprechen. Oftmals werden auch bekannte Persönlichkeiten missbräuchlich in der Werbung eingesetzt, um Vertrauen zu erwecken. Interessierte Nutzer werden auf gefälschte Trading-Plattformen gelockt, wo sie sich registrieren sollen. Anschließend werden sie von vermeintlichen "Tradern" oder "Brokern" kontaktiert, die in Wirklichkeit in Callcentern sitzen und systematisch die Opfer zu immer höheren Investitionen drängen. Die angeblichen Gewinne, die den Anlegern auf den Plattformen angezeigt werden, sind rein fiktiv. Ein tatsächlicher Handel findet nicht statt.

Sobald Opfer versuchen, ihr vermeintliches Guthaben auszuzahlen, werden sie mit fadenscheinigen Begründungen hingehalten. Manchmal werden sie sogar aufgefordert, weitere Gelder einzuzahlen, um die Auszahlung zu ermöglichen. Letztendlich bricht der Kontakt ab und das investierte Geld ist verloren (Zeit Online, 14.11.2024).

Millionenschäden bundesweit

Das Problem des Online-Anlagebetrugs beschränkt sich nicht nur auf Sachsen-Anhalt. Auch in Niedersachsen wurden im Jahr 2024 bereits Millionenbeträge durch Cybertrading-Betrug erbeutet, wie der NDR am 8. November 2024 berichtete (NDR, 08.11.2024). Die Polizei Hamburg warnt ebenfalls vor einer neuen Masche, bei der Betrüger über Dating-Apps wie Tinder Kontakt zu ihren Opfern aufnehmen und sie zu Investitionen in Kryptowährungen überreden (Polizei Hamburg).

Wie kann man sich schützen?

Die Polizei rät zu äußerster Vorsicht bei Online-Geldanlagen. Ungewöhnlich hohe Renditen und Angebote, die zu gut klingen, um wahr zu sein, sollten skeptisch machen. Besonders bei Investitionen in Kryptowährungen ist Vorsicht geboten. Banken und Sparkassen kontaktieren ihre Kunden in der Regel nicht unaufgefordert, um ihnen Online-Trading anzubieten. Vor einer Investition sollte man sich gründlich über die jeweilige Plattform informieren, beispielsweise über die Unternehmensdatenbank der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Opfer von Anlagebetrug sollten unbedingt Anzeige bei der Polizei erstatten.

Weitere Informationen zum Thema Online-Anlagebetrug finden Sie unter anderem bei der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes (Polizei-Beratung.de) und dem Bundeskriminalamt (BKA).

Quellen:

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