Zoll und Staatsanwaltschaft haben einen mutmaßlichen Steuerbetrug beim Dieselverkauf aufgedeckt, der sich auf mindestens 18 Millionen Euro beläuft. Wie die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-11/18/ermittler-decken-mutmasslichen-millionenbetrug-mit-diesel-auf) berichtet, sitzen sieben Tatverdächtige in Untersuchungshaft. Im Zentrum der Ermittlungen steht ein oberfränkisches Unternehmen, das seit Anfang 2023 in großem Stil steuerfreies Schmieröl aus Osteuropa bezogen haben soll.
Dieses Schmieröl wurde laut den Behördenangaben zu steuerpflichtigem Dieselkraftstoff umdeklariert und anschließend an zahlreiche Abnehmer im gesamten Bundesgebiet geliefert. Der oberfränkische Unternehmer soll den unversteuerten Kraftstoff auch über firmeneigene Tankstellen an Endverbraucher verkauft haben. Ein Sprecher erklärte, dass es technisch möglich sei, Dieselmotoren mit diesem Kraftstoff zu betreiben.
Gegen den Unternehmer wurde Haftbefehl erlassen, ebenso wie gegen sechs weitere Verdächtige, die mutmaßlich den Treibstoff geliefert haben. Insgesamt sollen rund 37 Millionen Liter Kraftstoff über diese Masche umgesetzt worden sein – das entspricht etwa 1.230 Tanklastwagenladungen à 30.000 Litern. Neben der Energiesteuerhinterziehung wird den Beschuldigten auch die Hinterziehung von Umsatzsteuer in Höhe von rund 3,6 Millionen Euro vorgeworfen.
Am vergangenen Donnerstag durchsuchten 230 Zollfahnder an 32 Standorten bundesweit Wohn- und Geschäftsräume. Dabei wurden zahlreiche Beweismittel sichergestellt, darunter auch 12.500 Euro Falschgeld. Um den möglichen Steuerschaden zu sichern, beschlagnahmten die Behörden zudem eine Reihe von Fahrzeugen, darunter Tanklastwagen und Autos.
Wie Zoll und Staatsanwaltschaft berichten, kam es während der Razzia zu einem filmreifen Vorfall. Ein Verdächtiger, der sich gerade im Flugzeug befand, als er von der Razzia erfuhr, soll versucht haben, schriftliche Aufzeichnungen über die Bordtoilette, den Mülleimer der Bordküche und die Taschen der umliegenden Sitze zu entsorgen. Nach der Landung in Frankfurt am Main durchsuchten Zollfahnder die entsprechenden Bereiche und sicherten den Inhalt des Mülleimers.
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