Nach dem überraschenden Parteiaustritt von Volker Wissing steht die FDP Rheinland-Pfalz vor der Aufgabe, einen neuen Landesvorsitzenden zu wählen. Wie die stellvertretende Landesvorsitzende und Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt der Deutschen Presse-Agentur (dpa) in Mainz mitteilte, arbeitet die Partei derzeit an einem Fahrplan für die Wahl. „Jetzt sind wir dabei, die Dinge zu sortieren und einen Fahrplan zu erarbeiten“, so Schmitt. Die Handlungsfähigkeit der rheinland-pfälzischen FDP sei bis dahin uneingeschränkt gewährleistet. Wie die Zeit am 7. November 2024 berichtete, wird der Landesvorstand sich voraussichtlich am Wochenende treffen, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Schmitt betonte die Dringlichkeit einer schnellen Lösung und erklärte ihre Bereitschaft zur Verantwortungsübernahme. Die Entscheidung über den künftigen Landesvorsitz liege jedoch letztendlich bei der Partei.
Volker Wissing führte die rheinland-pfälzische FDP seit 2011, nachdem er den Posten von Rainer Brüderle übernommen hatte. Laut Schmitt gibt es zwei mögliche Szenarien für die Wahl seines Nachfolgers: entweder turnusmäßig im Frühjahr 2025 oder im Zuge der Listenaufstellung für die vorgezogene Bundestagswahl.
Der Parteiaustritt Wissings, der auch Bundesverkehrsminister ist, folgte auf das überraschende Ende der Ampel-Koalition in Berlin. Wie die Süddeutsche Zeitung am 7. November 2024 berichtete, hat Wissing angekündigt, trotz seines FDP-Austritts sein Ministeramt bis zur Neuwahl beizubehalten. Diese Entscheidung hat innerhalb der Partei für Diskussionen gesorgt. Der Trierische Volksfreund zitierte am 7. November 2024 die Bundestagsabgeordnete und Bezirksvorsitzende der FDP Koblenz, Sandra Weeser, mit der Forderung nach einer schnellen Neubesetzung des Landesvorsitzes. Sie betonte die Notwendigkeit, das entstandene Führungsvakuum zu schließen und zu neuer Geschlossenheit zu finden.
Die rheinland-pfälzische Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP bekräftigte unterdessen ihren Zusammenhalt. Ministerpräsident Malu Dreyer (SPD), Vize-Regierungschefin Katharina Binz (Grüne) und Daniela Schmitt versicherten die Stabilität des Bündnisses im Land. Wie die Süddeutsche Zeitung am 6. November 2024 berichtete, betonte Dreyer die konstruktive Zusammenarbeit der Koalitionspartner in Mainz.
Die Ereignisse in Berlin werfen dennoch einen Schatten auf die politische Landschaft in Rheinland-Pfalz. Die Oppositionsparteien CDU und AfD forderten eine schnelle Neuwahl auch auf Bundesebene. Die Freien Wähler warnten vor einem Übergreifen der Berliner Konflikte auf die Landespolitik. Auch die Wirtschaft mahnte zügige und stabile politische Verhältnisse an, um die aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen zu bewältigen.
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